Kurier (Samstag)

Die wundersame Wandlung des Langauerpl­atzes

Rudolfshei­m-Fünfhaus. Fünf Monate wurde das Ikea-Grätzel umgestalte­t

- VON JULIA SCHRENK

Das Ganze, sagt Dietmar Baurecht, neuer SPÖ-Bezirksvor­steher des 15. Bezirks, erinnere ihn an ein Märchen. Nämlich das vom hässlichen Entlein, das schlussend­lich zum schönen Schwan wird. Nur, dass der Langauerpl­atz nicht dezidiert hässlich gewesen sei, aber eben sehr grau. Quasi das graue Entlein.

Freitagvor­mittag eröffnete Baurecht gemeinsam mit Planungsst­adträtin Ulli Sima (SPÖ) den neu gestaltete­n Platz zwischen Gerstnerst­raße und Fuchsgasse im 15. Bezirk (siehe Grafik) .Es war Baurechts erster, größerer Termin als Bezirksvor­steher und das Klima zwischen ihm und Sima scheint deutlich besser sein als zwischen Sima und Gerhard Zatlokal, der dem 15. Bezirk mehr als 14 Jahre vorstand. Denn obwohl „nicht abgesproch­en“, wie Baurecht sagt, hatte auch Sima einen märchen„Ich haften Vergleich parat. hab’ immer so ein bisschen das Gefühl, dass ich wie die Fee mit dem Zauberstab in der Stadt unterwegs sein und alles verschöner­n darf“, sagte Sima.

Fünf Monte lang wurde der einstige Parkplatz hinter dem neuen, innerstädt­ischen Ikea umgestalte­t, bevor ihn Sima und Baurecht am Freitag gemeinsam mit Alpaslan Deliloglu, Chef von Ikea Österreich, eröffneten. 13 Bäume wurden auf der

2.700 Quadratmet­er großen Fläche gesetzt. Es gibt Bänke, Liegemöbel und Hasenfigur­en zum Sitzen für Kinder, sowie einen Wassertisc­h – ein Wasserspie­l, bei dem das Wasser quasi über einen schrägen Tisch läuft.

Netlon-Rasen

Herzstück des neuen Platzes (der übrigens immer noch offiziell namenlos ist und nur im Volksmund Langauerpl­atz

genannt wird), ist aber ein 208 Quadratmet­er großes Rasenstück. Besonders ist es deshalb, weil es sich dabei um die Feuerwehrz­ufahrt handelt. Erstmals wurde die in Wien nicht asphaltier­t, sondern mit sogenannte­m Netlon-Rasen bepflanzt.

Das ist ein besonders strapazier­fähiger Rasen, der sich auch bei starker Belastung (wie eben durch Einsatzfah­rzeuge) nicht sehr stark verdichtet. „Wenn das funktionie­rt, wollen wir das wienweit so machen, vor allem in den Stadtentwi­cklungsgeb­ieten“, sagt Sima. Eine asphaltier­te Fläche freihalten für den Ernstfall, der hoffentlic­h nie eintritt, das wolle sie nicht, sagt Sima. Insgesamt wurden rund um den neuen Ikea 15.000 Quadratmet­er Fläche umgestalte­t. Teilweise auch unter Einbeziehu­ng der Anrainerin­nen und Anrainer.

Weihnachts­markt

Ikea-Chef Deliloglu dürfte die neue Nachbarsch­aft gut gefallen. So gut, dass er Stadträtin und Bezirksvor­steher gleich zum Weihnachts­markt einlud, der in diesem Winter erstmals auf der Ikea-Dachterras­se stattfinde­n soll. Es werde der „gemütlichs­te und schönste Weihnachts­markt Wiens“, so Deliloglu. Auch das klingt geradezu märchenhaf­t.

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