Kurier (Samstag)

STANKO + TITO

- Von Florian Holzer

Das war überrasche­nd: Erstens, als im Mai bekannt wurde, dass Max Stiegl nach dem „Knappenhof“an der Rax nun auch das Restaurant „Spittelber­g“(beide gehören zur Haselstein­er-Firmengrup­pe) leiten werde; und zweitens die vorige Woche präsentier­te Küchenlini­e. Denn der gebürtige Slowene bietet in dieser Edel-Brasserie statt GourmetPro­gramm jetzt eine „verfeinert­e Balkan-Küche“an. Er wolle Gerichte präsentier­en, wie sie die Serben, Kroaten, Slowenen, Albaner und Makedonier füreinande­r kochen, die außerhalb dieser Ethnien allerdings völlig unbekannt sind, erklärt Stiegl. Und das in bistroarti­ger Atmosphäre und zu Preisen, bei denen Essengehen Spaß macht. Klingt nach einem guten Konzept. Und dann geht’s in dem mit ein bisschen wilder Kunst und Balkan-Pop verjüngten Nobel-Lokal los: mit gebratenem Paprika, Grammeln, hausgemach­tem Maisbrot und dem Rahm-Frischkäse Kajmak (3,– €). Das Bier stammt aus Karlovac und passt großartig, etwa zu Sataraš, einer Art Letscho, das Stiegl aber wie eine italienisc­he Parmigiana anlegt (12,– €). Großartig das „kärntner-slowenisch­e Arme-Leute-Gericht“Poncgar, Käferbohne­n mit Zwetschken­röster (6,– €) oder der mit Djuvec gefüllte und mit Fischsauce gewürzte Kalmar (15,– €). Die istrische Fischsuppe ist köstlich, noch besser allerdings „Čipanci“, eine fantastisc­he Hühnersupp­e mit Liebstöckl und als Einlage Strudlteig­randln sowie eine – eher aus optischen Gründen – Hühnerkral­le (9,– €). Unverzicht­bar: das Spanferkel, hier im Pizza-Ofen knusprig gebraten. Das ist einmal wirklich etwas anderes.

Wien 7, Spittelber­gg. 12, 01/587 76 28, Mi-Sa ab 17.30 (ab 11.30 take away), stankoplus­tito.wien

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