Ohne Aura ist alles nichts
Schönes spürt man im Bauch. Wichtig ist, sich dieses erhebende Gefühl zu merken, vergleichbar etwa mit jenem, wenn man auf einem Berggipfel steht und die Aussicht sich zum ersten Mal vor einem ausbreitet.“Stefan Sagmeister wählte diese Worte mit Bedacht, in einem Interview mit der freizeit sprach der renommierte Kommunikationsdesigner vor einiger Zeit über die Definition von Schönheit, das kollektive Verständnis davon – aber auch darüber, wie wesentlich der persönliche Blickwinkel ist. Studien belegen, dass rund die Hälfte dessen, was Menschen als schön empfinden, individuell ist. Das Interview ist zwar eine Weile her, das Thema aber nach wie vor aktuell – und auch im Fokus des ehemaligen Supermodels Paulina Porizkova. Sie zeichnet ein neues Bild der Attraktivität von Frauen über 50, sagt, sie fühle sich heute schöner denn je. Und nicht nur das, sie geht mit ihrem Aussehen von früher hart ins Gericht: Hübsch sei sie zwar gewesen, sagt sie im Interview mit uns ab Seite 40, „aber so symmetrisch, so harmlos“. Was sie damit meint: Perfektion bedeutet nicht immer Vollendung, die wahre Schönheit eines Menschen liegt in jeder Falte – denn die erzählt die Geschichten des Lebens, die Ecken und Kanten sind es, die uns alle interessant machen. Sie geben uns eine Aura, eine Ausstrahlung, die ein perfekt gestaltetes Ideal mit einem Lächeln übertrumpft. Alter ist eben keine Frage der Jahreszahl, sondern des eigenen Empfindens und der eigenen Einstellung. In diesem Sinne: Genießen wir die schönen Seiten des Lebens – wir wünschen viel Freude mit der Lektüre dieser neuen Ausgabe.
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