LASK, but not least
Bundesliga-Lizenzen. Nach dem Trainerwechsel wurde den Linzern in erster Instanz die Lizenz verwehrt. Größere Sorgen haben vor der zweiten Instanz die Zweitligisten Leoben, Dornbirn und Stripfing
In Linz gab es bereits Freitagfrüh ein Thema, das emotional diskutiert wurde: Der langjährige Stadionsprecher Wolfgang Fröschl beendete seine Tätigkeit beim LASK – aus Protest gegen die aus seiner Sicht „völlig absurden Hausverbote“für sechs LASKFanvertreter. Um 13.30 Uhr folgte bereits der nächste unerwartete Aufreger: Die Linzer bekommen in erster Instanz keine Bundesliga-Lizenz zum Weiterspielen.
Während der LASK das Problem bis zur zweiten Instanz (29. April) ausbügeln können sollte, schaut es bei gleich drei Zweitligisten ohne Lizenz schlechter aus.
Was genau hat der Bundesliga-Senat beanstandet? Dem LASK wurde aus „personellen“
Gründen die Lizenz verweigert. Die Linzer legen Protest ein und verweisen auf den Rauswurf von Ex-Coach Sageder: „Aufgrund des Trainerwechsels am vergangenen Mittwoch verweigerte der Senat 5 dem LASK die Lizenz für die kommende Saison in erster Instanz.“
Wer ist der Chef?
Es geht wohl darum, ob Sageder-Assistent Maximilian Ritscher – wie öffentlich anfangs verkündet – oder doch Thomas Darazs, der auch die nötige Trainerlizenz hat, den Cheftrainerposten übernimmt und dann tatsächlich ausfüllt. Der LASK ist von seiner Rechtsposition überzeugt: „Mit Thomas Darazs wurde von Beginn an ein Coach mit UEFA-Pro-Lizenz bei der Bundesliga als Cheftrainer
gemeldet, womit sämtliche Vorschriften vollumfänglich erfüllt blieben. Infolgedessen ist diese Entscheidung für den LASK in keiner Weise nachzuvollziehen.“
Strenge Auflagen mit monatlichen Finanzberichten gibt es für die Austria, Klagenfurt und den SKN St. Pölten.
2. Liga mit Problemen
In der 2. Liga schaut es, wie vom KURIER vorab berichtet, schlecht aus. Drei der insgesamt 16 Klubs haben vorerst keine Lizenz bekommen. Der Senat notiert zu den Roten Karten: „Dornbirn (finanziell), DSV Leoben (finanziell), SV Stripfing (infrastrukturell)“.
Dabei war die DSV-Klubführung enttäuscht, dass Leoben-Coach Poms nicht das „Double“, also Platz eins vor dem GAK und (durch das Aus gegen Rapid) den Cupsieg (!) geschafft hat. Es kam zur Trennung von Poms, nächste Saison will der DSV aber wirklich „voll angreifen“– das wurde erst am Wochenende bekräftigt. Alle drei Vereine wollen entscheidend nachbessern – ob das reichen wird, entscheidet das Protestkomitee.
Besser schaut es vorerst für die Abstiegskandidaten Amstetten und Sturm II aus: Wenn zu wenig Vereine die Lizenz erhalten, verringert sich die Zahl der Absteiger aus sportlichen Gründen.
Auch bei den möglichen Aufsteigern aus den drei Regionalligen ist die Liste noch kürzer geworden: Austria Salzburg aus dem Westen darf nicht rauf (fehlendes Stadion), Imst ist die letzte Hoffnung. In der Mitte-Liga hat
Wels ein Problem zu lösen – hier ist aber ohnehin Voitsberg vorne und zum Aufstieg berechtigt. Aus der Ostliga ist mit Rapid II nur noch ein Bewerber im Rennen. Krems hat es lediglich „zum Lernen“versucht, die Young Violets zogen ihren Antrag zurück.
Zittern vor 2. Instanz
Nun beginnt eine achttägige Protestfrist. Die betroffenen Vereine dürfen neue, bessere Finanzdaten nachreichen. Am 29. April soll das Protestkomitee in zweiter Instanz entscheiden. Als letzte Hoffnung würde das Ständige Neutrale Schiedsgericht dienen. Für die letzte Instanz dürften aber keine neuen Unterlagen nachgereicht werden. Lediglich Verfahrensfehler wären noch einzuklagen.
Fix ist: Es bleibt spannend.