SPÖ: Gewerkschafter Binder soll ins Parlament
Nach Blaha-Absage setzt Parteichef Babler auf andere junge Frauen – und den ÖGB
Platzvergabe. Andreas Babler musste neu denken, ein wenig zumindest. Nachdem die Chefin des „Momentum“Instituts, Barbara Blaha, dem SPÖ-Chef als Kandidatin für die Nationalratswahl abgesagt hat, galt es, die Plätze auf der Bundesliste neu zu vergeben. Am 26. April soll die Liste im Parteivorstand endgültig beschlossen und tags darauf vom Bundesparteirat abgesegnet werden.
Die Zeit ist also knapp. Doch laut dem KURIER vorliegenden Recherchen sind die wichtigsten Plätze mittlerweile de facto vergeben.
Hinter Babler kandidiert die mächtige Wienerin und Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures. Darauf folgt der Chef der SPÖ-Gewerkschafter Josef „Beppo“Muchitsch. Und nach SPÖFrauenchefin Eva-Maria Holzleitner und Klubchef Philip Kucher kommt eine von Bablers engsten Vertrauten: Julia Herr, stellvertretende Klubvorsitzende.
Babler habe bei der Listenerstellung insbesondere auf junge Frauen gesetzt, heißt es informell in der Bundespartei. Um das zu untermauern, werden die AKWirtschaftsexpertin Michaela Schmidt (sie ist bereits im Nationalrat) sowie die im Expertenrat der Partei tätige Gender-Medizinerin Miriam Hufgard-Leitner an prominenter Stelle stehen. Ein bekannter Interessenvertreter darf sich ebenfalls über einen guten Platz freuen: Produktionsgewerkschafter Reinhold „Reini“Binder. Sein Brachial-Kommentar bei den Lohnverhandlungen („Mit den Einmalzahlungen können S’ sch... gehen“) hatte dem Oberösterreicher überregionale Aufmerksamkeit verschafft. Binder soll nun via Bundesliste in den Nationalrat einziehen.
Keinen sicheren ListenPlatz werden die beiden Bundesgeschäftsführer Sandra Breiteneder und Klaus Seltenheim bekommen; und auch für den Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner wird es schwierig, über die Bundesliste erneut ins Parlament zu kommen.