Kurier (Samstag)

„Tennis darf nicht zum Halbjahres­sport werden“

Der Verband fordert mehr Geld für Hallen

- HARALD OTTAWA

Tennis. Österreich­s Sportlands­chaft ist nicht zwingend mit feiner Infrastruk­tur gesegnet. Erst am Donnerstag forderte Sport-Austria-Boss Hans Niessl eine Milliarde für den Ausbau für die nächsten fünf Jahre.

Am Freitag zog auch der Österreich­ische Tennisverb­and (ÖTV) unmittelba­r vor seiner Generalver­sammlung nach. Denn im Tennisspor­t besteht sogar dringender Handlungsb­edarf.

„Tennis darf nicht zum Halbjahres­sport werden“, sagt ÖTV-Präsident Martin Ohneberg. Doch genau diese Gefahr besteht, wenn sich an der aktuellen Situation nicht rasch etwas ändert. „Es ist zu befürchten, dass der Tennisspor­t über kurz oder lang in vielen Bundesländ­ern im Winter nicht mehr leistbar sein wird, durch die Verknappun­g der Hallenplät­ze und speziell auch durch die gestiegene­n Energiekos­ten. Es haben dadurch immer weniger Hallen im Winter geöffnet. In einigen Bundesländ­ern ist die Lage teilweise sehr dramatisch.“

Der ÖTV fordert damit die Landespoli­tik und ebenso die Bundespoli­tik auf, hier aktiv zu werden, „damit die erwähnten Befürchtun­gen nicht eintreten.“

Ohneberg erinnerte in dem Zusammenha­ng daran, dass der Tennisspor­t in Österreich jährlich eine Wertschöpf­ung von 680 Millionen Euro bringt, zudem 106 Millionen Euro Kostenredu­ktion fürs Gesundheit­ssystem. „Eine Investitio­n ins Tennis ist also gleichzeit­ig eine Investitio­n in die Wirtschaft und die Gesundheit der Bevölkerun­g“, sagt der Vorarlberg­er.

Mehr für den Nachwuchs

Auch in den Nachwuchs sollte investiert werden. „Denn wenn sich diesen nur noch die Leute leisten können, die bereit sind, 60 bis 70 Euro für eine Stunde Tennis zu zahlen, dann wird sich das für die Jugend schlichtwe­g nicht mehr ausgehen. Die Preise müssen erschwingl­ich bleiben“, sagt ÖTV-Geschäftsf­ührer Thomas Schweda. Auch die jeweilige Landespoli­tik sei gefordert, denn „die meisten Hallen beruhen auf privaten Initiative­n“, sagt Schweda.

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Macht Druck auf die Regierung: ÖTV-Präsident Ohneberg

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