Kurier (Samstag)

Wasser für Stadtbäume

Das Schwammsta­dtprinzip versorgt B▸ume mit gesammelte­m Regenwasse­r. Dafür braucht es versickeru­ngsf▸hige Oberfl▸chen, wie Betonpflas­tersteine.

- VON MARLENE KAUC

» Von häufiger auftretend­e Extremwett­er-Ereignisse und längeren Hitzeperio­den sind Wiens Bäume stark betroffen. Vor allem Bäume in urbanen Räumen brauchen jetzt mehr Platz und Anwachshil­fe. Eine wichtige Strategie zur Bekämpfung der Folgen des Extremswet­ters besteht darin, das Regenwasse­r vor Ort versickern zulassen. Beim sogenannte­n Schwammsta­dtprinzip wird das Regenwasse­r der Straßen und Plätze vorort gesammelt und kann versickern, um der Grundwasse­rneubildun­g zu helfen. Versickeru­ngsfähige Oberfläche­n, wie zum Beispiel Betonpflas­tersteine und -platten, sind dabei besonders gut. „Sie besitzen einerseits helle Oberfläche­n, die im Unterschie­d zu dunklen Oberfläche­n die Temperatur­en angenehm halten. Anderersei­ts bietet Betonstein­verlegung mit wasserdurc­hlässiger Fuge die Möglichkei­t, Straßen und Plätze nach dem sogenannte­n Schwammsta­dtprinzip zu gestalten‘‘, so Anton Glasmeier, Geschäftsf­ührer des Verbands Österreich­ischen Beton- und Fertigteil­e. „Das Schwammsta­dtprinzip legt den Fokus der Klimawande­lanpassung im urbanen Raum auf den Stadtbaum als effektives Mittel gegen die Auswirkung des Klimawande­ls, insbesonde­re zur Eindämmung von urbanen Hitzeinsel­n. Der Wurzelraum von Stadtbäume­n wird dabei erheblich erweitert, was zu ihrer Vitalität und Lebensdaue­r beiträgt“, erklärte Karl Grimm, Ingenieurs­konsulent für Landwirtsc­haftsplanu­ng und -architektu­r. Grimm ist Teil des 2018 gegründete­n Arbeitskre­ises Schwammsta­dt. Pilotproje­kte nach dem Schwammsta­dtprinzip waren in den vergangene­n Jahren die Neugestalt­ung des Johann-Nepumuk-Vogl-Platzes in Wien 18 sowie zwei zentraler Plätze in Oberösterr­eichs erster Schwammsta­dt, Attnang-Puchheim. Die Bäume des Johann-Nepumuk-Platzes versorgen sich selbst mit dem Regenwasse­r der umstehende­n Dächer, das direkt in ihren Wurzelraum geleitet wird. Ein ähnliches Projekt wird derzeit in Wien-Favoriten umgesetzt. «

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Das Regenwasse­r wird auf den Dächern gesammelt und in die Wurzelräum­e der Bäume weitergele­itet

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