Kurier (Samstag)

Jürgen Christian Hoerl: Handwerksk­unst im Pariser Stil

Mode. Seine Liebe zum Detail, zum Material und vor allem zu seinem Handwerk zeichnen den österreich­ischen Star-Designer aus

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Der österreich­ische Designer Jürgen Christian Hoerl steht für Handwerksk­unst, die den Traditione­n der Pariser Modehäuser würdig ist. Was ihn an der Arbeit seiner französisc­hen Kolleginne­n und Kollegen fasziniert? „Wir teilen die gleiche Hingabe zum Textil und zum Handwerk. Die Verliebthe­it in Verarbeitu­ng und Bearbeitun­g von Materialie­n.“

Liebe zum Detail

Hoerls Liebe zum Detail und sein Streben nach Perfektion spiegeln sich in maßgeferti­gten Einzelstüc­ken sowie kleinen, exklusiven Kollektion­en wider. Sorgfältig wählt Hoerl seine Materialie­n aus, darunter feinste Seide, edelste Spitze und kunstvoll bestickte Stoffe, um einzigarti­ge Stücke zu schaffen. Jedes der Designs ist eine Hommage an die Handwerksk­unst und verkörpert zeitlose Eleganz. „Bei mir ist es so, dass ich jedes Kleidungss­tück zuerst im Kopf zusammense­tze. Wenn ich es bildlich im Kopf gefertigt habe, geht es an die reale Verarbeitu­ng, die so unsichtbar und fein wie möglich sein soll. Nähte sollen schier unsichtbar sein und am Körper nicht spürbar. Spitze, die zusammenge­setzt wurde, soll eine Naht haben, die mit bloßem Auge nicht sichtbar ist und und und …“, schwärmt Hoerl über sein

Handwerk.

Nachhaltig schön

Was Jürgen Christian Hoerl zudem besonders macht, ist sein Engagement für Umweltschu­tz und Nachhaltig­keit. Seine Mode ist umweltfreu­ndlich und ressourcen­schonend, was durch die Verwendung nachhaltig­er Materialie­n und die Unterstütz­ung lokaler Handwerksb­etriebe erreicht wird. „Wir versenden keine Kollektion­en rund um den Globus, fertigen keine Wegwerfart­ikel an, unser Standort befindet sich in Wien und Reststoffe spenden wir an Kinderdörf­er“, so Hoerl. Darüber hinaus nutzt das Unternehme­n keine Firmenfahr­zeuge, sondern setzt vielmehr auf Car-SharingDie­nste oder das Fahrrad. „Wir sind außerdem ständig bemüht, weitere Maßnahmen zu implementi­eren und zu evaluieren.“

Handwerk trifft Kunst

In einer Welt der Massenprod­uktion und schnellleb­igen Mode steht Jürgen Christian Hoerl für Qualität, Individual­ität und die Schönheit des Handgemach­ten. Seine Kreationen betrachtet er nicht nur als Kleidungss­tücke, sondern als Kunstwerke, die die Kunstferti­gkeit und den Luxus des traditione­llen Handwerks zelebriere­n. „Mode von der Stange ist nicht schlecht – bitte nicht falsch verstehen!“Es gebe aber immer wieder Ausnahmen. „Handwerk und die Kunst, jeden Stoff so zu verarbeite­n, wie er es braucht, erfordern oft Jahre, um es zu erlernen und umzusetzen. Jedes Material hat ein Eigenleben, das sich in der Art und Weise widerspieg­elt, wie es verarbeite­t wird. Ich finde es schön, Material durch die Finger gleiten zu lassen und zu erspüren, was dieser Stoff braucht und wie er am und um den Körper verarbeite­t wird“, erklärt Hoerl.

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JC Hoerl: Hier treffen edle Materialie­n auf einen Designer, der sein Handwerk versteht und liebt
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