Kurier (Samstag)

Linzer KI-Start-up zeigt ChatGPT-Alternativ­e

NXAI will 100 Mio. Dollar einsammeln

- Künstliche PDAX

Intelligen­z. Mit einer Basistechn­ologie, die mit geringerer Rechenleis­tung und weniger Energie als gängige Modelle hinter Anwendunge­n wie ChatGPT auskommen und auch in vielen Bereichen effiziente­r sein soll, will das vom KI-Pionier Sepp Hochreiter mitgegründ­ete Linzer Start-up NXAI reüssieren. Vor Kurzem wurden erste Ergebnisse zu der Technologi­e präsentier­t.

Die Weiterentw­icklung der von Hochreiter mitentwick­elten LSTM-Technologi­e, die als Grundlage für Anwendunge­n wie Apples Siri oder Amazons Alexa gilt, soll gängige KI-Technologi­e in vielen Bereichen in den Schatten stellen, ist in einer vor wenigen Tagen veröffentl­ichten Studie zu lesen. Sie sei in den meisten Fällen besser als die Modelle, die bei OpenAI, Google oder Meta zum Einsatz kommen, sagte Hochreiter der Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung. In einem nächsten Schritt soll nun an ersten Anwendunge­n gearbeitet werden. Bis Jahresende könnten die ersten Produkte fertig sein, kündigte der KIForscher an.

Hoher Finanzbeda­rf

Parallel dazu sammelt das Unternehme­n Geld. Denn Rechenleis­tung, um KI-Modelle zu trainieren, ist teuer. Zuletzt habe man 10 Mio. Dollar dafür ausgegeben, so Hochreiter. Für die nächste Finanzieru­ngsrunde denke man an 100 Mio. Dollar (93 Mio. Euro). Ende 2024 will man sie abgeschlos­sen haben.

Das Geld werde hauptsächl­ich von europäisch­en Investoren kommen, heißt es. Angebote aus Saudi-Arabien und vom chinesisch­en Huawei-Konzerns habe man bereits ganz am Anfang des Projekts abgelehnt, so Hochreiter. Kleine Pakete dürften auch an US-Konzerne wie Amazon oder Microsoft gehen. Sie sollen bei Kontakten zu Kunden ebenso helfen wie beim Zugang zur Rechenleis­tung.

Zu den Gesellscha­ftern von NXAI zählen neben Hochreiter auch die Pierer Digital Holding des oberösterr­eichischen Industriel­len Stefan Pierer und das Linzer Unternehme­n Netural X.

Mit seinen Lösungen will sich NXAI vor allem an die Industrie wenden. Gegenüber dem KURIER sagte Geschäftsf­ührer Albert Ortig zuletzt, dass man unter anderem in der Industriea­utomation, beim Programmie­ren, aber auch in der Materialfo­rschung und in der Medizin vielverspr­echende Anwendunge­n sehe.

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