Ich bekomme zwei Kinder und reduziere Stunden
Das braucht für die Pension einen Plan B
Das zuvor kalkulierte Beispiel ist eher ein Idealfall, sagt Perner. Denn nur selten würden Mütter nach einer Karenz und anschließender Teilzeit wieder gleich gut ins Berufsleben einsteigen. Gehaltserhöhungen wären an ihnen vorbeigezogen, die Integration in den alten Job nicht immer möglich. Auch zwölf Jahre nach der Geburt ihres Kindes haben Frauen ein um zehn Prozent geringeres Einkommen als vor der Geburt, während Männer ein Plus von 16 Prozent verzeichnen, schreibt dazu die Arbeiterkammer. Und Perner mahnt: Sofern Mütter nach dem ersten Kind überhaupt ins Berufsleben zurückkehren. Oftmals kommt ein zweites Kind dazu, die Zeit dazwischen wird ein zeitlicher wie finanzieller Spießrutenlauf.
12 Stunden dazwischen
Hierzu stellt Perner ein finales Beispiel auf: Erneut geht die Vollverdienerin 2025 in Karenz, wieder zahlen die Kindererziehungszeiten 48 Monate lang auf ihr Pensionskonto ein, doch diesmal arbeitet sie nicht parallel. Nach den 48 Monaten arbeitet sie zwölf Stunden pro Woche, drei Jahre lang. Ihr Gehalt bewegt sich trotz einberechneter Gehaltsanpassung nur bei knapp 1.000 Euro brutto, bis das zweite Kind nachkommt, die Kindererziehungszeiten wieder greifen und das Pensionskonto aufatmen kann. Erst 48 Monate später kehrt sie mit zwanzig Stunden in den Job zurück, wird diese aber bis zur Pension nicht mehr aufstocken. Die Auswirkungen sind verheerend.
2.259 Euro brutto weniger wird sie 2055 zur Verfügung haben, verglichen mit der Vollverdienerin. Netto sind das nach aktuellem Stand 1.372 Euro, die der Zweifach-Mutter jedes Monat fehlen. Doch das ließe sich ändern, wenn man im Berufsleben vorsorgt.
Einbußen vorbeugen
„Zusätzlich arbeiten zahlt sich jedenfalls aus“, sagt Robin Perner. Insbesondere in den Zeiten, wo man Kinderbetreuungsgeld bezieht. Weiters: Den Pensionskontorechner online nutzen, sich beraten lassen und auf die Versicherungsjahre achten. Nur zwei Prozent der Frauen kommen auf 45 Versicherungsjahre, sagt Christine Mayrhuber. Bei Männern sind es rund 60 Prozent.
Und: Keinen Karriereschritt unüberlegt setzen. Denn das Pensionskonto ist ein Spiegel des Erwerbslebens. Was eingezahlt wird, bestimmt die Auszahlung. Böse Überraschungen sind (teilweise) hausgemacht – der Blick ins Pensionskonto verrät, wo man steht.