Ich arbeite ein paar Jahre nur Teilzeit
Der Anstoß dazu ist oft das erste Kind
Teilzeiten steigen. Jede zweite Frau und jeder achte Mann arbeitet laut Statistik Austria nicht Vollzeit. Hauptgrund dafür sind Betreuungspflichten, aber auch der freie Wille, weniger arbeiten zu wollen. Doch was bedeutet Teilzeitarbeit für die spätere Pension? Generell fasst es Robin Perner so zusammen: „Ein Jahr Teilzeitarbeit macht auch ein Jahr halb so viel Pensionsanspruch.“Wobei Teilzeit nicht parallel bedeute, das Einkommen zu halbieren. Dazu ein Beispiel.
Teilzeit für die Freizeit
Die Vollverdienerin hat genug von 40 Stunden und entscheidet sich, die Stunden zu reduzieren. Fünf Jahre lang will sie ab 2025 mehr Freizeit genießen und das Stundenausmaß auf 30 reduzieren. Das Bruttogehalt würde auf 2.803 Euro reduziert, zwar inflationär mitwachsen, aber bis 2030 ein Tief in der Pensionsgutschrift verursachen.
Dennoch: Zu 75 Prozent wurde gearbeitet, das Pensionskonto kann die Einbußen ganz gut wegstecken. 175 Euro brutto Abzug gibt es bei Pensionsantritt 2055 dennoch. Wirklich schwer ins Gewicht fällt die Teilzeit, sobald Stunden noch drastischer und noch länger reduziert werden. Etwa nach der Geburt des ersten Kindes.
Der absolute Killer für die Pensionsbezüge? „Die Kinderbetreuungszeiten“, sagt Robin Perner. „Die Zeit, in der man Kinderbetreuungsgeld bezieht, ist nicht das Problem“, klärt der Gewerkschafter auf. „Aber die Zeit danach. Wir sehen, dass Frauen sehr lange in Teilzeit bleiben und die Stunden nicht mehr aufstocken.“
Teilzeit für die Familie
Der KURIER bittet, ein Beispiel durchzurechnen: 2025 geht die Vollverdienerin in Karenz. Nach einem Jahr kehrt sie in den Job zurück, zuerst zwölf Stunden, dann stockt sie binnen eines Jahres auf zwanzig Stunden auf und arbeitet Teilzeit bis zum 7. Geburtstag des Kindes. Ein gängiges Szenario, doch was passiert in der Zeit auf dem Pensionskonto?
Nach der Geburt des Kindes werden ihr 48 Monate lang 1.855 Euro brutto (14x, gesetzlich fixiert) auf das Pensionskonto für Kindererziehungszeiten gutgeschrieben. Egal für welches Karenzmodell sie sich entschieden hat. Ein Zuverdienst ist bis zu gewissen Grenzen erlaubt und zu empfehlen. Der Erwerb addiert sich nämlich auf die Gutschrift. Gekostet hat die mehrjährige Teilzeitphase der Pension trotzdem viel: 299,4 Euro brutto und damit 170 Euro netto pro Monat.