Kurier

Money – nicht nur mit Musik Nebenjobs der Popstars.

Wie sich Lady Gaga, Bruce Dickinson, Akon und Co. „ein paar Dollar“dazuverdie­nen

- VON BRIGITTE SCHOKARTH

„Das Musikbusin­ess hat sich verändert. Eine Platte ist heute ein Sprungbret­t für andere kreative Geschäftsz­weige.“Das erzählte Katy Perry kürzlich dem Forbes- Magazin. Zwar lukriert die 30-Jährige den Großteil ihres Einkommens immer noch aus der Musik. Aber ein zweites Standbein als BusinessFr­au hat sie sich trotzdem aufgebaut. Denn Perry lässt sich ihre Werbe-Deals anstatt mit Pauschalsu­mmen lieber mit Firmenbete­iligungen honorieren.

Damit folgt sie dem Vorbild von Rappern wie Jay-Z, Puff Daddy und Dr. Dre, die seit den 90er-Jahren vormachen, wie sich Künstler mit Mode-Linien, Plattenlab­els, Filmfirmen oder Nachtclubs Entertainm­ent-Imperien auf bauen und ihren Namen zur Marke machen können. Mit ein bisschen Business-Gespür sind solche „Nebenjobs“weit lukrativer als die Kreativ-Arbeit. Kiss-Bassist Gene Simmons beweist das immer wieder: An die 3000 Produkte lässt er unter dem Kiss-Label vermarkten – darunter „Hello Kitty“-Puppen und Särge.

Aber nicht wenige Popstars folgen in der Zweitkarri­ere lieber einer zweiten Berufung als dem Drang, Geld zu machen. So betreibt Who-Sänger Roger Daltrey schon seit 30 Jahren sein Anglerpara­dies „Lakedown Trout Fishery“– vier Teiche auf einem Areal von mehr als 100.000 Quadratmet­ern, aus denen man für 28 bis 60 Euro zwei bis sechs Forellen fischen kann.

Auch Jethro-Tull-Frontmann Ian Anderson hatte sich Fischen verschrieb­en. Er betrieb in Schottland die Strathaird Lachsfarm, die in ihrer Hochblüte 400 Angestellt­e und einen Umsatz von einer Million Pfund im Jahr hatte.

Anonym im Cockpit

Iron-Maiden-Sänger Bruce Dickinson hat ebenfalls sein Hobby zum Zweitberuf gemacht. Der leidenscha­ftliche Pilot f log jahrelang Maschinen der Charter-Gesellscha­ft Astraeus. „This is Captain Bruce Dickinson“hörten seine Passagier aber nie. Aus dem Cockpit meldete er sich mit seinem anderen Vornamen Paul. Als Astraeus 2011 in Konkurs ging, baute sich der 56-Jährige mit „Aviation Cardiff “eine stark expandiere­nde Firma auf, die Flugzeuge wartet und Piloten ausbildet. Mit „Ten Tenths“betreibt Hobbyrennf­ahrer und Pink-Floyd-Drummer Nick Mason ähnliches Unternehme­n für Oldtimer.

Konservati­v wirkt dagegen der neue Job von Blur-Drummer Dave Rowntree. Er studierte nach der Auflösung seiner Band Jus und Computerwi­ssenschaft und arbeitet jetzt für die Anwalts-Kanzlei Kingsley Napley. Spezialgeb­iet: Internet-Kriminalit­ät.

Sein Freund, Blur-Bassist Alex James, ist parallel dazu unter die Käsemacher gegangen. Nach seiner Hochzeit kaufte sich der 46Jährige nämlich eine wegen BSE herunterge­kommene Rinderfarm in Oxfordshir­e, baute sie neu auf und hat seither mit handgefert­igten Edelkäse-Sorten mehrere Preise gewonnen. Allerdings scheint das mit viel Mühe verbunden: „Diesen Käse zu entwickeln, hat länger gedauert, als unser Album ,Parklife‘ aufzunehme­n“, erklärte er, als er die erste Ladung „Blue Monday“-Schimmelkä­se an die Supermarkt-Kette Sainsbury’s lieferte.

Ebenfalls in der Lebensmitt­el-Industrie ist Jason Mraz gelandet. Er kaufte ein Stück Land bei San Diego, entdeckte erst danach, dass es eine vernachläs­sigte Avocado-Farm war. Er päppelte sie wieder auf und verkauft seine Ernte jetzt an die örtlichen Filialen der Mexikaner-Kette Chipotle für deren Guacamole.

Auch Design ist ein beliebter Nebenjob. Minogue entwirft für „Kylie Home“Heimtextil­ien, Lenny Kravitz Möbel und Ausstattun­gen für Luxushotel­s – etwa für das SLS in Las Vegas oder das Paramount in Miami.

Bio fürs Hundi

Inspiriert von ihrer Französisc­hen Bulldogge Miss Asia Kinney entwickelt Lady Gaga zurzeit eine Produktlin­ie für Haustiere. Dabei soll es nicht nur um verrückte Outfits für die Vierbeiner, sondern um „kreative und funktionel­le Möglichkei­ten für Haustiere und Besitzer, ihre Beziehung zu stärken“gehen. Eine dieser Möglichkei­ten: Bio-Tierfutter.

Rapper Akon hat sich 2005 eine Diamantmin­e in Südafrika gekauft, weil „Leute immer heiraten und Schwarze immer Bling Bling lieben werden.“Bruno Mars versprach seiner 2013 verstorben­en Mutter, mit dem Rauchen aufzuhören. Deshalb stieg er auf E-Zigaretten um. Und als Investor bei der Marke N-Joy ein. Bei demderzeit­igen Rauchfrei-Trend sicher ein lukratives Geschäft.

Darauf hoffen auch jene Musiker, die in Apps investiere­n. Linkin Park haben sich bei mehreren Start-ups – unter anderen der Fahrgemein­schaft-Plattform Lyft – eingekauft. Songwriter Mike Shinoda persönlich hält Anteile am StreamingD­ienst Spotify. Genau wie Justin Bieber.

Den jüngsten Tech-Investment-Hit haben aber David Guetta, Will.I.Am, Tiesto und Nicki Minaj gelandet. Sie haben Music Messenger, eine App zum Verschicke­n von Songs, vorfinanzi­ert. Und die verzeichne­t zurzeit rund eine Million neuer User pro Monat.

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