Kurier

Wen interessie­rt 2030

- birgit.braunrath@kurier.at

„Wie sehen Sie Österreich im Jahr 2030?“Eine Frage, deren Beantwortu­ng jedem Dritte-Reihe-Kommunalpo­litiker nicht nur zumutbar, sondern ein Anliegen sein müsste. Und erst recht den Spitzenver­tretern der Parteien. Wenn morgen der journalist­ische Sommer anbricht und im ORF die „Sommergesp­räche 2015“laufen, hätte dieses Thema den Kern der Fragereihe bilden sollen. Doch die Entwicklun­gen rund um Griechenla­nd und Asylsuchen­de seien zu brennend, um „nur zu philosophi­eren“.

Wie bitte? Was kann brennender sein als die Zukunftspe­rspektiven der Politiker? Die echten, nicht die legislatur­periodisch motivierte­n? Und ob sie überhaupt welche haben?

Wollen wir Themen wie Griechenla­nd, Eurozone, Flüchtling­sunterbrin­gung und Integratio­n so kurzsichti­g abgehandel­t wissen, dass wir sie möglichst rasch vom Tisch haben, oder so weitsichti­g, dass Österreich langfristi­g profitiert? Wollen wir Politiker, die bequeme Pseudolösu­ngen ankündigen, oder Verantwort­ungsträger, die an morgen denken – und im besten Fall schon an 2030?

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