85 Österreicher vom IS radikalisiert
Verdächtige. Neue Details zu den Dschihadisten aus Österreich
Vor Kurzem wurde bekannt, dass bis Jahresende 2015 bei exakt 259 Personen aus Österreich Hinweise vorlagen, dass sie sich in den Kriegsgebieten in Syrien oder dem Irak einer dschihadistischen Organisation anschließen wollten. Wie viele tatsächlich in den Nahen Osten reisten um zu kämpfen, kann nicht nachvollzogen werden. Nach einer parlamentarischen Anfrage der FPÖ musste Innenministerin Johanna MiklLeitner (ÖVP) nun zu weiteren Details rund um diese Kämpfer Stellung beziehen.
So sind etwa 40 Prozent der mutmaßlichen Dschiha- disten Asylberechtige, die in Österreich leben; bei drei Prozent handelt es sich um Asylwerber und weitere zwei Prozent haben sonstige Aufenthaltstitel. Der Rest der Extremisten, also 55 Prozent, hat eine EU-Staatsbürgerschaft. 85 mutmaßliche Dschihadisten sind Österreicher. „Ein Großteil der 259 Verdächtigen sind tschetschenischer Herkunft“, sagt der Direktor des österreichischen Verfassungsschutzes, Peter Gridling.
Rekrutierungen
Die Radikalisierung müsse laut Mikl-Leitner als „soziales Phänomen mit wachsendem Zulauf betrachtet werden.“Das Internet spiele eine wesentliche Rolle. Moscheen und Gebetshäuser seien neben sozialen Netzwerken Orte, wo Menschen rekrutiert werden. Die Zusammenkünfte der radikalen Kreise würden aber ebenso in privaten Wohnungen, Internetcafés, Restaurants oder Einkaufszentren stattfinden.
Aber: „Das Einschreiten der Sicherheitsbehörden richtet sich nach dem konkreten Anfangsverdacht gegen Personen, nicht nach Örtlichkeiten“, sagt die Innenministerin zur Strategie der Polizei.