Doskozil führt Kurt Kuchs Erbe fort: Ein Minister als Aufdecker
Gemeinsam gegen Korruption. Auf dem Schreibtisch des SPÖ-Verteidigungsministers stehen die Fotos seiner Kinder, aber auch eines, das seinen einst besten Freund, Kurt Kuch, zeigt. Der Aufdeckerjournalist und Kettenraucher starb im Jänner 2015 an Lungenkrebs.
„Wegen Kurt habe ich aufgehört zu rauchen“, erzählte Hans Peter Doskozil bei seinem Amtsantritt. Mittlerweile greift Doskozil wieder zum Glimmstängel, um den Stressjob Minister besser wegstecken zu können. Die beiden Burgenländer kannten sich seit ihrer Jugendzeit – sie gingen ins selbe Gymnasium in Oberschützen.
Freunde seit der Schule
Den Ex-Bullen Doskozil und den Aufdeckerjournalisten Kuch, der zahlreiche schwarz-blaue Korruptionsskandale wie die Telekomoder die „Part of the game“Causa ans Licht brachte, verband ihr Schmäh aber auch ihre Abneigung gegen korrupte Politiker und Manager. „Wir tauschten uns regelmäßig aus, und ich bekam viele Hintergrundinformationen von Kurt“, erzählt Doskozil.
Mit der Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen Airbus wegen des dubiosen Eurofighter-Deals tritt Doskozil als Minister in die Fußstapfen seines Freundes. Es ist fast so, als würde er sein Erbe weiterführen. Als er im Jänner 2016 SPÖ-Verteidigungsminister wurde, war eine seiner ersten Amtshandlungen, dass er von der Task Force Ergebnisse sehen wollte. Der Jurist Doskozil wusste, die Zeit drängt, weil das Delikt der Täuschung und des Betrugs nach zehn Jahren verjährt.