Notfalls ohne UNO-Beschlüsse: USA überlegen in Syrien Alleingang
Nach Giftgasangriff. Noch vor wenigen Tagen hatte US-Außenminister Rex Tillerson betont, die Zukunft von Machthaber Baschar al-Assad sei allein Sache des syrischen Volkes. Nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff der syrischen Luftwaffe auf die Stadt Khan Shaykhun in der Rebellenprovinz Idlib klang das am Mittwoch ganz anders. Präsident Donald Trump sagte, seine Einstellung zu Assad habe sich gewandelt. Es seien nun „mehrere Linien“überschritten, die furchtbare Attacke gegen unschuldige Menschen sei nicht zu tolerieren. Die Botschafterin bei der UN, Nikki Haley, deutete einen Alleingang der USA an. Unklar blieb, ob ein militärisches Eingreifen, Sanktionen oder Assads Sturz gemeint war.
Bei dem Angriff waren am Dienstag mindestens 86 Menschen gestorben. Die syrische Regierung beharrte darauf, ein Giftgasdepot der Rebellen getroffen zu haben, Moskau unterstützte diese Aussage. Die ständigen UNSicherheitsratsmitglieder USA, Großbritannien und Frankreich wollten eine Resolution, um den Angriff zu verurteilen. Russland, enger Verbündeter des syrischen Präsidenten, legte sich quer.