Kurier

Eine Kátja, wie man sie wohl nur selten findet

- – PETER JAROLIN

Kritik. Gerade einmal auf zehn Aufführung­en (Reprisen: 21., 24. und 27. April) in mehr als sechs Jahren hat es Leoš Janáčeks Meisterwer­k „Kátja Kabanová in der Regie von André Engel gebracht. Und auch zum Auftakt der aktuellen Spielserie blieben im Haus am Ring einige Plätze leer. Zu Unrecht, denn musikalisc­h ist diese „Kátja“ein veritables Ereignis.

Das liegt vor allem an Angela Denoke, die 19 Jahre nach ihrer Kátja in der legendären Salzburger MarthalerI­nszenierun­g diese Partie erstmals am Ring verkörpert und zu einer unglaublic­hen Intensität findet. Denoke macht stimmlich wie darsteller­isch das Leiden der von ihrer Schwiegerm­utter gequälten, sich einem Liebhaber hingebende­n Frau deutlich – nicht nur der finale Selbstmord Kátjas geht dank Denoke massiv unter die Haut.

Doch auch das übrige Ensemble kann sich sehen und hören lassen. So ist zwar Misha Didyk ein eher hemdsärmel­iger Liebhaber Boris, während Leonardo Navarro als Kátjas Gatte Tichon mit seinem schönen Tenor aufhorchen lässt. Jane Henschel gibt eine bösartige Kabanicha aus dem Bilderbuch; Dan Paul Dumitrescu assistiert ihr gut. Stark: Thomas Ebenstein und Margaret Plummer als „zweites Paar“. Tadellos alle weiteren Mitwirkend­en und Dirigent Tomáš Netopil, der am Pult des exzellente­n Orchesters Janáčeks großartige Musik hinreißend zum Klingen bringt.

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