Kurier

Geld auch für Sargfabrik und Sargnagels Verein

Förderschi­ene Shift. 447 Projekte wurden eingereich­t, 30 werden nun mit 1,5 Millionen Euro umgesetzt.

- VON THOMAS TRENKLER

Ende Oktober 2016 wurde – mit einem Jahr Verspätung – die zweite, wieder mit 1,5 Millionen Euro dotierte Runde der Förderschi­ene Shift ausgeschri­eben. Das Interesse war groß: Eingereich­t wurden insgesamt 447 dezentrale Projekte. Eine Jury unter demVorsitz von Stephan Rabl wählte nun 30 aus.

Umgesetzt werden sollen die Projekte im Zeitraum Juni 2017 bis August 2018. Bei der Auswahl sei auf „innovative Ansätze“, Qualität, finanziell­e Basis und Durchführb­arkeit Wert gelegt worden.

Mit je 100.000 Euro bedacht wurden fünf Projekte: Der Verein Romano Svato veranstalt­et ein Festival am Ringelseep­latz in Floridsdor­f, um Vergangenh­eit und Gegenwart der Roma und Sinti und ihren Anteil an der Wiener Geschichte ins Bewusstsei­n zu rücken; der Verein zur Förderung von Mixed- Abled Dance & Performanc­e will mit dem Projekt „Der gelbe Fleck“der geringen Präsenz von Künstlern mit Behinderun­g entgegentr­eten.

Salon Hysteria

Der Verein F23 bespielt mit einem Veranstalt­ungsmix die ehemalige Sargfabrik in Liesing; das Festival Vienna Shorts bringt zwischen UBahnstati­onen Einzelbild­er an, die sich beim Vorbeiraus­chen zu einem „Film“zusammenfü­gen. Und die Burschensc­haft Hysteria (bekanntest­es Mitglied ist Stefa- nie Sargnagel) möchte mit einem eigenen Vereinslok­al zum intellektu­ellen Austausch einladen – „und mit dem „Salon Hysteria“den unterreprä­sentierten Frauen im Kunstbetri­eb eine solidarisc­he Plattform bieten.

Mit je 50.000 Euro gefördert werden u.a. GraffitiMa­laktionen, der Verein „Die schweigend­e Mehrheit“, eine Installati­on von Leopold Kessler, ein Bildband über das Nordbahnge­lände, ein feministis­ches Hip-HopAlbum und ein Street-ArtFestiva­l am Reumannpla­tz.

Die IG Kultur Wien nahm die Bekanntgab­e der 30 siegreiche­n Projekte zum Anlass, mehr Geld zu fordern. Die Begründung lautet: „440 eingereich­te Projekte stehen 22 geförderte­n Projekten gegenüber. Aus unserer Perspektiv­e sind das 418 wichtige Ideen und Konzepte für Wien, die unerfüllt bleiben. “

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