Wer bin ich: Das große Rätselraten von Sölden
Beim Saisonstart fehlen nicht nur im Lager der Österreicher viele Stars
Wenn einmal selbst die erfahrensten Weltcup-Reporter mit ihrem Ski-Latein am Ende sind und sich nur mehr im Flüsterton unterhalten, stirnrunzelnd und achselzuckend, dann ist alles gesagt. Bei der obligaten Opening-Pressekonferenz in der Giggi-Tenne in Sölden waren nicht nur viele Rennläufer auszumachen, vor allem sah man dort auch jede Menge fragende Blicke: Wer ist denn jetzt wer? Welcher Name verbirgt sich hinter welchem Gesicht? Und wo sind bloß all die Stars geblieben?
Bei den Gletscherrennen auf dem Rettenbachferner liegen in diesem Jahr die SkiGrößen gleich reihenweise auf Eis. Die Liste der Abwesenden ist lang, und sie um- fasst Weltmeister, Olympiasieger, Kristallkugelbesitzer und ehemalige Sölden-Sieger. Lara Gut, Federica Brignone, Aksel Lund Svindal und Fritz Dopfer sind nur einige der hochdekorierten Läufer, für die der Auftakt zu früh kommt.
Für eine Überraschung sorgt hingegen Lindsey Vonn: Die Amerikanerin will nämlich sehr wohl im Riesenslalom von Sölden starten – und die 33-Jährige hat im Sommer auch schon wieder Slalom trainiert.
Außenseiter
Auch das ÖSV-Team hat beim Heimrennen einen großen Aderlass zu beklagen. Bei den Damen fehlen mit Anna Veith und Eva-Maria Brem jene beiden Läuferinnen, die für die letzten österreichischen Siege im Riesentorlauf verantwortlich zeichneten. Ähnlich verhält es sich im Lager der ÖSV-Herren, die auf Superstar Marcel Hirscher (22 Siege im Riesentorlauf) und Philipp Schörghofer (ein Sieg) verzichten müssen.
Die Personaldecke ist dermaßen dünn, dass der ÖSV heuer sogar die teaminternen Qualifikationsläufe sausen ließ. Und so kommt es, dass die Lokalmatadore in Sölden über den Rang der Außenseiter nicht hinauskommen: Im ÖSV-Aufgebot findet sich kein Läufer, der in einem Weltcup-Riesentorlauf schon einmal auf das Podest gefahren ist.