Unverbesserliche Fans und die „Schande“für Lazio
Italien. Am Mittwochabend herrschte Stille im Stadion von Bologna. Die Kapitäne der Heimmannschaft und von Lazio Rom lasen aus dem „Tagebuch der Anne Frank“über die Gräueltaten der Nationalsozialismus, die Spieler trugen Shirts mit dem Aufdruck „Nein zum Antisemitismus“unter dem Bild von Anne Frank, um ein Zeichen des Gedenkens zu setzen. Das hatte der italienische Fußballverband FIGC in Abstimmung mit dem Sportministerium und der jüdischen Gemeinde für alle Spiele dieser Woche angeordnet.
Weil zuletzt antisemitische Klebebilder im Olympiastadion in Rom aufgetaucht waren. Aber damit nicht genug: In Bologna wurden vor dem Spiel erneut faschistische Gesänge angestimmt und der Hitlergruß gezeigt. Kein Verständnis hatten die Medien. Als „neue Schande“für Lazio bezeichnete die Gazzetta dello Sport die jüngsten Vorfälle.
Erziehungsmaßnahme
Noch am Dienstag hatte Lazio-Präsident Claudio Lotito eine Synagoge besucht und einen Kranz niedergelegt. Weiters kündigte er an, jedes Jahr mit 200 jugendlichen Fans das ehemalige Konzentrationslager in Auschwitz zu besuchen. Es müsse sichergestellt werden, dass „bestimm- te Kapitel nicht vergessen werden. Damit sie kapieren, worum es hier eigentlich geht.“Durchforstet man al- lerdings die Fangeschichte von Lazio, so muss der Erfolg der Aktion zumindest angezweifelt werden.