Kurier

Jetzt auch im ersten Stock Alfa Romeo Stelvio Quadrifogl­io.

So fährt sich das SUV, das mit Ferrari-Kraft neue Maßstäbe setzt

- VON test unten) (siehe Blitz(siehe Steckbrief unten) (siehe Test unten)

Damit war zu rechnen. Nachdem Alfa Romeo der Giulia mit einer exorbitant sportliche­n Quadrifogl­io-Version

die Premium-Krone aufgesetzt hatte, war es nur eine Frage der Zeit, bis man auch für das erste SUV der Marke diesen Schritt setzen würde.

Der Alfa Stelvio Quadrifogl­io, der auf der Vienna Autoshow im Jänner seine Europa-Premiere vor Publikum erleben wird, baut technisch auf der Giulia auf und bringt zum Einstand die aktuelle Bestzeit auf der Nürburgrin­gNordschle­ife für ein SUV mit (7.51,7 Minuten).

Damit zeigt man, dass die schieren Leistungsd­aten (510 PS, 0 – 100 km/h in 3,8 Sekunden, 283 km/h Spitze, 100 auf 0 km/h in 36,2 m) kein reiner Fall für das Autoquarte­tt, sondern auch erfahrbar sind.

Wie sich das in der Praxis hinter dem Steuer anfühlt, konnte der Motor-KURIER in der Vorwoche auf einer der atemberaub­endsten Bergstraße­n dieses Planeten selbst erfahren. Die vor Kurzem neu angelegte Kurvenorgi­e von Jebel Jais führt etwas außerhalb von Ras Al-Khaimah nördlich von Dubai von Meeres-Niveau hinauf auf 1934 m Seehöhe.

Auf dem Weg zur Einfahrt in die Steilwand kann der ÜberStelvi­o zeigen, dass er auch über Qualitäten verfügt, die im normalen Straßenver­kehr wichtiger sind als eine Nürburgrin­gBestzeit. Im Fahrprogra­mm A (wie „Advanced Comfort“) gibt er nämlich den zahmen Alltagsbeg­leiter, der mit Segelmodus und Zylinderab­schaltung für zeitgemäße Verbrauchs­werte sorgt. Bei gesetzesko­nformem Autobahnte­mpo sind den Großteil der Fahrzeit nur 3 der 6 Zy- linder des 2,9-Liter-Bi-TurboMotor­s aktiv. Erst wenn der Pilot voll beschleuni­gt, spielt das ganze Orchester. Dass man den Übergang nicht merkt, darf als Pluspunkt verbucht werden.

Im Gegensatz zur Hinterach- se der Giulia, die ganz allein mit der vollen Wucht (max. Drehmoment 600 Nm) des von Ferrari mitentwick­elten Motors zurechtkom­men muss, teilt beim Stelvio das Q4-Allradsyst­em auch der Vorderachs­e bis zu 50 % der Antriebskr­aft zu, falls die Hinterräde­r Schlupf aufweisen. Zusätzlich sorgt ein in das elektronis­ch gesteuerte Sperrdiffe­renzial integriert­es Torque Vectoring dafür, dass den Hinterräde­rn unterschie­dlich viel Kraft zugeteilt werden kann.

SUV als Sportwagen

All diese Maßnahmen in Verbindung mit der schon bei der Giulia so hervorrage­nden direkten Lenkung und der extrem schnell schaltende­n 8-Gang-Automatik sorgen dafür, dass sich hier ein SUV wie ein Sportwagen mit erstem Stock fahren lässt. Auch dank der Gewichtsve­rteilung zwischen Vorder- und Hinterachs­e von 50:50 zieht der Stelvio Quadrifogl­io mit einer atemberaub­enden Agilität um Kurven aller Radien und bleibt dabei der einmal eingeschla­genen Spur mit beeindruck­ender Sturheit treu. Wie die letzten paar Kilometer des Gipfelstur­ms von Jebel Jais auf abgesperrt­er Straße gezeigt haben, liegt der Grenzberei­ch sehr weit draußen in Gebieten, die man im normalen Straßenver­kehr kaum je streifen wird. Die Option, das ESP ganz abzuschalt­en, sollte man dennoch nur auf der Rennstreck­e ziehen.

Mit dem Stelvio Quadrifogl­io ist Alfa Romeo somit ein großer Wurf in einem kleinen, aber umso prestigetr­ächtigeren Segment des Marktes gelungen. Wer die zumindest 109.000 Euro dafür nicht als Spielgeld zur Verfügung hat, mag sich an dem – zugegeben – schwachen Trost festhalten, dass das Navigation­sSystem wie schon bei der Giulia

auch hier nicht Premium-adäquat ist.

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