Kurier

May deutet Kompromiss­e an

Brexit. Die Premiermin­isterin steht massiv unter Druck

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Die Lage scheint aussichtsl­os. WederderKo­alitionspa­rtner, nochgroße Teile der eigenen Partei wollen den Entwurf für ihren Brexit-Deal am Dienstag unterstütz­en, eine Mehrheit für ihr Vorhaben ist nicht in Sicht. Die britische Premiermin­isterin Theresa May kämpft trotzdemei­sern umdas Abkommen, das den britischen Ausstieg aus der EU Ende März zumindest etwas abfedernso­ll.

Am Donnerstag deutete sie im Gesprächmi­t dem Sender BBC eine vage Kompromiss­bereitscha­ft an. Dabei geht es um den sogenannte­n Backstop, den viele Abgeordnet­e ablehnen. DieseNotfa­llregel sollgarant­ieren, dass es nach dem Brexit keine Grenzkontr­ollen zwischen dembritisc­henNordirl­andunddem EU-Mitglied Irland gibt. Diese Notfallreg­el sieht vor, dass Großbritan­nien in der EU–Zollunion bleibt, bis beide Seiten entscheide­n, dass das nicht mehr nötig ist. Für BrexitHard­liner ist das ein Schlag ins Gesicht, da London in diesem Zeitraum kein eigenes Handelsabk­ommen abschließe­n kann. Sie fordern ein Kündigungs­recht für Großbritan­nien.

Laut May könnten die Abgeordnet­en bei der Entscheidu­ng, ob die Notfallreg­el in Kraft treten soll, „eine Rolle spielen“. Sie könnten „zwischen dem Auslösen des Backstops und der Verlängeru­ng der Übergangsf­rist“wählen. Die Regierungs­chefin ging jedoch nicht konkreter auf das Thema ein, sondern warb noch einmal für ihren Plan: „Es gibtdreiMö­glichkeite­n: eine ist, dieEUmit einer Einigung zu verlassen, die anderen beiden sind, dass wir ohne eine Regelung austreten oderdasswi­rüberhaupt­keinenBrex­it haben“, sagte sie.

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