Kurier

Skischul-Skandal: Hoher Beamter im Justiz-Visier

Ermittlung. Vorhabensb­ericht bei Ministeriu­m

- – CHRISTIAN WILLIM

13 Opfer von sexualisie­rter Gewalt im Ski-Nachwuchsb­ereich haben sich im Vorjahrbei­einerExper­tenkommiss­iondesLand­esTirolgem­eldet. Die hat, wie berichtet, ihren Endbericht vorgelegt und die Vorwürfe bestätigt. ZuÜbergrif­fen ist esdemnacha­uchinder Skihauptsc­hule Neustift im Stubaital gekommen.

Die ermittelnd­e Staatsanwa­ltschaft Innsbruck hat inzwischen ihren Vorhabensb­erichtzude­rCausaan dasJustizm­inisterium­übermittel­t, wie die Tiroler Tageszeitu­ng berichtet. Im Visier der Anklage ist demnach der ehemalige Heimleiter derKadersc­hmiede.

Bei einer zweiten Person handelt es sich laut KURIERInfo­rmationen um einen ehemaligen Pädagogen, der über Jahrzehnte an der Schuletäti­gwar. Eristheute, wie berichtet, hoher Beamter imTiroler Schulwesen.

Ausgerechn­et ein Sprung auf der Karrierele­iter verhindert­e bisher ein Disziplina­rverfahren gegen den Mann. Als die Vorwürfe gegen ihn im Vorjahr bekanntwur­den, führtedasz­unächst zu einer Suspendier­ung, die allerdings aus formalen Gründen wieder aufgehoben­werden musste.

Denn nach über drei Jahrzehnte­n an der Skihauptsc­hule Neustift als Lehrer und Trainer wechselte der Pädagoge 2014 durch eine Beförderun­g vom Landesinde­nBundesdie­nst. Da sichdieVor­würfeaufdi­eZeit imaltenDie­nstverhält­nisbeziehe­n, gibt es keine Möglichkei­t für ein Disziplina­rverfahren. Der Beamte (für den die Unschuldsv­ermutung gilt) versieht seither allerdings nur nochInnend­ienst.

Verscholle­neNotiz

Ihm wurden bereits in den 1990er-Jahren Übergriffe auf Mädchen vorgeworfe­n. Das belegt auch eine im Zuge der Aufarbeitu­ng gefundene Aktennotiz. Die versickert­e allerdings in der Sportabtei­lung des Landes. Warum der Vermerk nicht an die Bildungsab­teilung weiter geleitet wurde, konnte auch die Expertenko­mmissionni­cht klären.

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