Skischul-Skandal: Hoher Beamter im Justiz-Visier
Ermittlung. Vorhabensbericht bei Ministerium
13 Opfer von sexualisierter Gewalt im Ski-Nachwuchsbereich haben sich im VorjahrbeieinerExpertenkommissiondesLandesTirolgemeldet. Die hat, wie berichtet, ihren Endbericht vorgelegt und die Vorwürfe bestätigt. ZuÜbergriffen ist esdemnachauchinder Skihauptschule Neustift im Stubaital gekommen.
Die ermittelnde Staatsanwaltschaft Innsbruck hat inzwischen ihren VorhabensberichtzuderCausaan dasJustizministeriumübermittelt, wie die Tiroler Tageszeitung berichtet. Im Visier der Anklage ist demnach der ehemalige Heimleiter derKaderschmiede.
Bei einer zweiten Person handelt es sich laut KURIERInformationen um einen ehemaligen Pädagogen, der über Jahrzehnte an der Schuletätigwar. Eristheute, wie berichtet, hoher Beamter imTiroler Schulwesen.
Ausgerechnet ein Sprung auf der Karriereleiter verhinderte bisher ein Disziplinarverfahren gegen den Mann. Als die Vorwürfe gegen ihn im Vorjahr bekanntwurden, führtedaszunächst zu einer Suspendierung, die allerdings aus formalen Gründen wieder aufgehobenwerden musste.
Denn nach über drei Jahrzehnten an der Skihauptschule Neustift als Lehrer und Trainer wechselte der Pädagoge 2014 durch eine Beförderung vom LandesindenBundesdienst. Da sichdieVorwürfeaufdieZeit imaltenDienstverhältnisbeziehen, gibt es keine Möglichkeit für ein Disziplinarverfahren. Der Beamte (für den die Unschuldsvermutung gilt) versieht seither allerdings nur nochInnendienst.
VerscholleneNotiz
Ihm wurden bereits in den 1990er-Jahren Übergriffe auf Mädchen vorgeworfen. Das belegt auch eine im Zuge der Aufarbeitung gefundene Aktennotiz. Die versickerte allerdings in der Sportabteilung des Landes. Warum der Vermerk nicht an die Bildungsabteilung weiter geleitet wurde, konnte auch die Expertenkommissionnicht klären.