Rebellische Schönheit: Isabella Traglio
Wie kaum einer anderen Marke gelingt es Vhernier, den Zeitgeist einzufangen. Dennoch sind die Stücke nie nur ein Trend ... Wie schafft man diese Balance?
Vhernier wurde mit der klaren Absicht geboren, Schmuckstücke zu kreieren, die es noch nicht gibt: zeitgemäß, anders als alles andere und mit einer außergewöhnlichen Passform. Wir haben uns immer geweigert, den konventionellen Codes des traditionellen Schmuckdesigns zu folgen und haben einen eigenen Stil geschaffen: kühne Volumen, klare Formen, die um den Körper herum gebaut sind und immer die Idee von Bewegung transportieren.
Bei der neuen „Coucher du Soleil“-Linie liegt der Fokus auf Bronze – wenn man es sportlich nimmt, nur die dritte Wahl?
Die Verwendung von Bronze setzt jenes innovative Experimentieren fort, für das Vhernier bekannt ist und das uns den Weg für die Arbeit mit unkonventionellen Materialien im Schmuckbereich geebnet hat. Vorläufer sind die Verwendung von Ebenholz, Kogolong, Jet, Bergkristall und Titan, um nur einige zu nennen.
Wie viel Zeit muss in die Entwicklung investiert werden?
Den Schmuck von morgen zu kreieren, das erfordert viel Zeit, Geduld und auch die Bereitschaft, ein gewisses Risiko einzugehen. Forschung ist heute ein Luxus, weil sie mit eben jener Risikobereitschaft verbunden ist. Aber am Ende ist es das, was Schmuck relevant macht. Natürlich hat jede Region ihre eigenen Vorlieben, und nicht alle Märkte reagieren gleich. Aber immer mehr Kunden, selbst aus den traditionellsten Regionen, wenden sich ungewöhnlichen Materialien zu, wie etwa Titan gepaart mit Gold oder Steinen wie in unserer neuesten „Mon Jeu“Kollektion, die eines der klassischsten Schmuckstücke – die Gliederkette – neu interpretiert.
Design und Handwerkskunst – das eine macht ohne das andere keinen Sinn – dennoch: Was ist meist die größere Herausforderung?
Die größte Herausforderung besteht darin, etwas radikal Neues vorzustellen, das dennoch unserer Ästhetik entspricht: klare Formen, ein fließendes Design ...
All diese Elemente müssen sowohl vom Standpunkt des Designs als auch dem der Handwerkskunst ihren vollen Ausdruck finden.
Dank visionärer Werkstoffe und Formensprache lehnt man sich bei Vhernier gegen die Konventionen der traditionellen Juwelierskunst auf. Isabella Traglio, Deputy General Manager,
im Gespräch über die schmucke Revolution.