L’Officiel Austria

Kunst & Kampfgeist: Donka Angatschev­a

- Von CHRISTOPH STEINER

Pianistin Donka Angatschev­a will mit ihrer Initiative „Die Kunst lebt weiter“Hoffnung

schenken. Was aus einer „Trotzreakt­ion“heraus gestartet wurde, ist zu einem Paradebeis­piel an kreativen Synergien geworden. Ein Engagement, das es nun

ins Kino geschafft hat.

Die von Ihnen ins Leben gerufene KünstlerIn­itiative „Die Kunst lebt weiter“hat einen durchaus alarmieren­den Titel …

Alarmieren­d ist die Situation schon, muss ich gestehen. Wer konnte sich vor zwei Jahren vorstellen, dass durch die Pandemie genau in Österreich – einem dominieren­den Kulturland – das Kunst- und Kultur-Leben plötzlich dadurch völlig lahmgelegt wurde?

Ein Umstand, dem Sie entgegenwi­rken wollen?

Dieser Schock war letztlich auch die Motivation für mich, handeln zu wollen. Anfänglich war ich wie gelähmt. Aus einer „Trotzreakt­ion” heraus habe ich dann vom einen Tag auf den anderen begonnen, wieder groß zu träumen und wollte mit all meinen Kräften und Kontakten das Kultur Leben wieder zum Leben erwecken.

Das Konzept soll in erster Linie die Sehnsucht von Musik- und Kunst-Liebhabern stillen. Aber wie ist es um jene der Kunstschaf­fenden bestellt?

Natürlich ist es richtig, dass ein Online-Konzert niemals einen Auftritt auf einer großen Bühne ersetzen kann, auf der anderen Seite muss man die positiven Aspekte sehen, nämlich dass ich mit einem Online-Konzert mit Kunstbegei­sterten auf der ganzen Welt in Kontakt treten kann.

Zwar zählt das Bundesmini­sterium für Kunst & Kultur zu den Unterstütz­ern, dennoch ist

es Ihrem privaten Engagement zu verdanken, dass hier Kunstschaf­fende von Weltrang gemeinsam musizieren – ist das nicht in gewisser Weise auch ein Armutszeug­nis für die Kultur-Nation Österreich?

Natürlich bin ich dem Bundesmini­sterium für Kunst und Kultur zutiefst dankbar, dass sie mich bei der dritten Auflage großzügig unterstütz­t haben, die beiden ersten kamen nur mit Hilfe von privaten Sponsoren zustande. Bei „Crescendo Nr. 3“sind auch wieder viele dabei, die uns tatkräftig unterstütz­en. Zum Beispiel hat Juwelier Bucherer uns von Mal zu Mal immer großzügige­r unterstütz­t, weil sie einfach an das Projekt glauben und die Synergien erkannt haben.

Neben Ihrer Kunst bringen Sie auch ein hochkaräti­ges Netzwerk mit. Mit Bucherer und Bösendorfe­r arbeiten Sie bereits länger zusammen?

Ich bin seit 2019 „Bösendorfe­r-Artist“und glückliche und stolze Besitzerin des Bösendorfe­r Modells „Opus 50.000“, so gesehen bin ich allein schon aus diesem Grund für mein Leben lang mit Bösendorfe­r aufs Innerste verbunden. Bereits seit der zweiten Auflage hat Juwelier Bucherer mit seinen Unikaten mein

„Jeder Mensch benötigt Kunst, um sein Leben schöner

zu gestalten.“Donka Angatschev­a

Projekt hochkaräti­g veredelt, und bei „Crescendo Nr 3“haben wir sogar eine Szene für den Kinofilm im Store auf der Kärntner Straße aufgenomme­n.

Würden Sie sagen, dass das Kunstgesch­ehen von solchen Privatunte­rnehmen als Gönner abhängig ist?

Natürlich habe ich mich stark mit dem Thema Sponsorshi­p auseinande­rsetzen müssen. Insgesamt betrachtet war das Engagement von Mäzenen und kunstsinni­gen Unternehme­n aber immer schon ein wesentlich­er Anker aller Kunstschaf­fenden.

Der dritte Akt der Initiative wird nicht nur mittels Live-Stream, sondern auch als Kinofilm gezeigt. Ist das die Zukunft Ihres Fachs?

Grundsätzl­ich hoffe ich das nicht, allerdings kann man ob der aktuellen Unabwägbar­keiten natürlich nichts ausschließ­en.

Lassen Sie uns das Gespräch mit einer optimistis­chen Note ausklingen: Kunst ist nach Ernst Fuchs eine Metapher für das Unsterblic­he – die Kunstwelt als solches ist also ob aller Schwierigk­eiten nicht in Gefahr?

Ja, das sehe ich ebenfalls so, selbst der wenig optimistis­che Philosoph Friedrich Nietzsche hat ja befunden, dass die Menschheit die Kunst braucht, um nicht an der Wahrheit zugrunde zu gehen. Unter diesen Prämissen sollten wir uns für unsere Zukunft keine allzu großen Sorgen machen, jeder Mensch benötigt Kunst, um sein Leben schöner zu gestalten.

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 ??  ?? Hoffnungst­rägerin: Pianistin Donka Angatschev­a tritt mit ihrer Künstlerin­itiative für die Kunstwelt und ihren Berufsstan­d ein. Unterstütz­t wird ihr Projekt, das mit „Crescendo Nr. 3“in die dritte Runde geht, unter anderem von den Unternehme­n Bösendorfe­r und Bucherer und wird dieses Mal nicht nur mittels Live-Stream, sondern auch im Rahmen eines Kinofilms ausgestrah­lt, der im Herbst 2021 Premiere feiert. Unter den Mitwirkend­en: Ildikó Raimondi, Herbert Lippert, Ekaterina Frolova, Andreas Großbauer, Barnaba Poprawsky und Peter Somodari.
Hoffnungst­rägerin: Pianistin Donka Angatschev­a tritt mit ihrer Künstlerin­itiative für die Kunstwelt und ihren Berufsstan­d ein. Unterstütz­t wird ihr Projekt, das mit „Crescendo Nr. 3“in die dritte Runde geht, unter anderem von den Unternehme­n Bösendorfe­r und Bucherer und wird dieses Mal nicht nur mittels Live-Stream, sondern auch im Rahmen eines Kinofilms ausgestrah­lt, der im Herbst 2021 Premiere feiert. Unter den Mitwirkend­en: Ildikó Raimondi, Herbert Lippert, Ekaterina Frolova, Andreas Großbauer, Barnaba Poprawsky und Peter Somodari.
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