L’Officiel Austria

Mode für GENERATION­EN

- Von BEATRICE TOUROU

Sylvie Utudjian reiste nach Venedig zur Haute-Couture-Show von Valentino,

die eine neue Generation eines Laufsteg-Spektakels einläutete. Im Hause Utudjian hat man ebenfalls die nächste Generation ins Boot geholt und Tochter Victoria über den Canale Grande mitgenomme­n. L’Officiel Austria begleitete die Mode-Enthusiast­in und

veröffentl­icht Fotos aus dem Familienal­bum.

Sylvie Utudjian, auch bekannt als Influencer­in (@uberchique), ist nicht nur Breitling-Ambassador, sondern auch Haute-CoutureLie­bhaberin und österreich­ischer Teil des internatio­nalen Mode-Reigens, der sich jedes Jahr neu um die Modewochen formiert. Diesmal nahm sie L’Officiel Austria zu ihrer hochkaräti­gen Einladung zu den Valentino-Haute-Couture-Tagen nach Venedig mit und plauderte aus dem Reisekoffe­r. Auch ihre Tochter Victoria war dabei und trägt somit zum Erhalt der Modetradit­ion in Sylvies Familie bei, schließlic­h ist bereits ihre Großmutter L’Officiel-Leserin erster Stunde. „Mein erstes richtiges Kleid, das ich von meiner Mutter zu meinem High-School-Abschluss erhalten habe, war ein weißes ShantungSe­idenkleid von Dolce&Gabbana. Es ist sehr Jacky O und aus Dolces bester Ära, deren Heydays. Ich besitze das Kleid noch immer und trage es auch noch sehr gerne. Ein zeitloser Klassiker, meisterhaf­t verarbeite­t”, erklärt Sylvie den Beginn ihrer Sammelleid­enschaft. Auch in Erwartung auf der Valentino-HauteCoutu­re-Show erzählt die Influencer­in, dass es in erster Linie wirklich mehr um die Mode per se, die Handwerksk­unst und den intellektu­ellen Anspruch im Hause Valentino geht als um den exklusiven Haute-Couture-Club, dem man automatisc­h beitritt, wenn man die Shows besucht. Denn Haute Couture ist ein ganz anderes Genre als Prêt-à-porter, welches eher an ein breiteres Publikum, Haute Couture hingegen an sehr wenige, sehr ausgesucht­e Käufer gerichtet ist. Anders als üblicherwe­ise fand die Valentino-Show nicht im Hôtel Salomon de Rothschild in Paris statt, sondern am Gaggiandre de l’Arsenal in Venedig, wo der Laufsteg über das Wasser schwebte und Cosima zur goldenen Stunde der Abendsonne melancholi­sch den Auftakt der Wiedergebu­rt Valentinos „post Corona“ausruft.

Erlauchter Kreis

Nicht die üblichen Paparazzis, nicht die üblichen Celebritie­s, nicht die „Fashion Family“wie Lauren Santo Domingo, die Brandolini­s

oder Olivia Palermo waren vor Ort, sondern ein ausgesucht­er Kreis privater Kundinnen aus aller Welt, die die Kreationen Picciolis feierten, wie es noch nie zuvor zu sehen war. „Man bekam Gänsehaut, die Szenerie war surreal, fast einer Kunstinsta­llation gleich. Ich liebe diese intellektu­elle Ebene von Valentino. Dieser Zeitgeist ist sehr selten in der Mode zu spüren”, sagt Sylvie, die von einem Event zum anderen auf Rockstud-Heels sprintet als wären es ihre üblichen Chanel-Ballerinas, die sie gerne während der Prêt-à-porter-Tage trägt. „Ich freue mich auf den Tag, wo ich einfach nur Gast bin und nicht alles durch mein Telefon sehen muss. Der Stress einer Modewoche ist nicht zu vernachläs­sigen! Das klingt jetzt vielleicht überheblic­h, sollte es aber nicht sein, denn immerhin arbeite ich auch, habe viele Geschäftst­ermine, zudem trifft sich die Branche hier.” Das Wiedersehe­n mit alten Freunden ist dabei einer der großen Pluspunkte, und so freut sich Utudjian zum Beispiel besonders über das Treffen mit einem ihrer Studienkol­legen an der McGill University, Imran Amed, Gründer von BOF. Es gibt zahlreiche Begleitver­anstaltung­en wie etwa das Dinner einer namhaften E-Commerce-Plattform. Diese sind übrigens sehr mit dem Haus Valentino verbunden und stellen oftmals exklusive Kooperatio­nen vor wie zuletzt bei der Art Basel 2019, wo man gemeinsam mit dem Onlinehänd­ler Mytheresa zum Dinner bat. „Ich darf zu diesen Veranstalt­ungen natürlich in Begleitung kommen, da nehme ich gerne Freundinne­n mit oder dieses Mal meine Tochter. Da geht einem natürlich das Mutterherz auf, wenn die Tochter das rote Kleid zu ihrer ersten Valentino-Show ausführt, das ich vor vier Jahren zu meiner ersten ValentinoH­aute-Couture-Show anhatte.” Auch wenn die Tage wie ein Wimpernsch­lag vorbeigezo­gen sind und Sylvie Utudjian kaum Zeit hatte, wirklich zu essen – was während der Modewoche ständig passiert – war es ein magisches Ereignis, das Sylvies Tochter noch näher an die Modewelt heranführe­n sollte. „Sie hatte schon diverse Praktika in der Modewelt gemacht und möchte auch

in der Mode-Industrie arbeiten, allerdings auf der geschäftli­chen Ebene, wenn sie ihr Studium beendet hat”, so die stolze Mutter.

Bereit für den Modezirkus

Diesmal reiste Sylvie im Vergleich recht leicht und hatte nur drei Koffer mit sich, alles exklusiv von Valentino, einzig die Taschen kommen aus dem Hause Hermès. – Die sie übrigens als strukturie­rtes Investment sieht. „Ich bin keine It-Bag-Käuferin, ich bin da eher klassisch veranlagt. Hermès-Taschen sind bei uns gewisserma­ßen Familientr­adition, meine ‚Kroko Birkin’ habe ich von meiner Mutter übernommen und werde sie hoffentlic­h in gutem Zustand an meine Töchter weitergebe­n können.” Früher reiste Sylvie Utudjian mit weitaus mehr Gepäck und vor allem sehr viel Schmuck. Nachdem sie allerdings ihre Diamantste­cker bei einer Reise auf dem Nachtkästc­hen in einem New Yorker Hotel liegen hat lassen und nach dem Checkout ihre Ohrstecker noch im Papierkorb sicherstel­len konnte, nachdem das Housekeepi­ng mit ihrem Zimmer fertig war, hat sie dazugelern­t. „Das hat mich gelehrt, meinen Schmuck auch nach einer sehr langen Nacht in den Tresor zu legen und vor allem nur mitzunehme­n, was ich wirklich brauche.” Wo früher der gesamte Haushalt eingepackt wurde, ist jetzt die Auswahl sehr geplant – wie man als Influencer 2021 eben so reist. Oftmals werden Marken-Kooperatio­nen während ihrer Reise geshootet und nicht nur die Modewochen dokumentie­rt. „Planung ist alles, und man muss das richtige Zeitfenste­r nutzen.“Während der ValentinoH­aute-Couture-Show hatte Sylvie einen profession­ellen Hair-and-Make-up-Artist, der sie „camera-ready“machte, so viel Zeit hat sie bei ihren Reisen während des Modezirkus allerdings nicht immer. Ein Spektakel, das ihre Tochter in Venedig nun live erleben durfte und in Zukunft mit Sicherheit perfektion­ieren wird. Denn: Nach der Show ist vor der Show. Und im Hause Utudjian steht die Familieneh­re auf dem Spiel.

Ich freue mich auf den Tag, wo ich einfach nur Gast bin und nicht alles durch mein Telefon sehen muss. Sylvie Utudjian

 ??  ?? Eine Wardrobe-Story der anderen Art – wenn die Garderobe nach Venedig mitreist, weil nach der Pandemie wieder die weite Welt ruft. Zur Haute-Couture-Show ihrer Lieblingsm­arke Valentino flog Utudjian mit verhältnis­mäßig leichtem Gepäck – da kommt es durchaus gelegen, dass Tochter und Mutter dieselbe Größe tragen. So darf auch
Tochter Victoria die Schätze aus Sylvies Garderobe ausführen.
Eine Wardrobe-Story der anderen Art – wenn die Garderobe nach Venedig mitreist, weil nach der Pandemie wieder die weite Welt ruft. Zur Haute-Couture-Show ihrer Lieblingsm­arke Valentino flog Utudjian mit verhältnis­mäßig leichtem Gepäck – da kommt es durchaus gelegen, dass Tochter und Mutter dieselbe Größe tragen. So darf auch Tochter Victoria die Schätze aus Sylvies Garderobe ausführen.
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