ThronFOLGE
Als Designerin der Damenlinie spielt Veronica Etro längst in der Königsklasse. Mit ihren jüngsten Geniestreichen zeigt die jüngste Tochter von Gimmo Etro und seiner Frau Roberta, wie das Unternehmen auch für kommende Generationen seinen Reiz und Status ve
Aktuell setzen Sie Ihren Designs die Krone auf – verraten Sie uns, was hinter der neuen Accessoires-Kollektion steckt! Ich wollte damit das Erbe von Etro „krönen” und gleichzeitig einen Hauch von Verspieltheit vermitteln. Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, den PaisleyJacquard-Stoff mit applizierten Nieten zu kombinieren, die sich durch große Volumina auszeichnen und aus quadratischem Metall mit farbigen Steinen bestehen. Die Kollektion wurde für Frauen entworfen, die ihrem Wunsch nach Unabhängigkeit nachgehen und sich selbst ein besonderes Geschenk machen wollen: eine symbolische Krone, die jeden Tag getragen werden kann, um sich stärker und mutiger zu fühlen. Die Krone ist ein recht umstrittenes Symbol, steht sie doch als Symbol der Monarchie nicht zwangsläufig nur für positive Attribute. Ist das nicht auch gegensätzlich zu dem inklusiven Standpunkt, den Etro in der Welt der Mode einnehmen möchte? Kontroversen sind Teil der Kunst und der Kreativität! Ich mag es, eine Krone darzustellen, die Ruhm, Ehre und Macht symbolisiert. Gefühle, die alle Frauen in ihrem täglichen Leben spüren sollten. Wir wollen damit gleichzeitig die Inklusivität fördern, das war schon immer Teil unseres Denkens. Ich persönlich habe mir die Krone mit einem spielerischen Ansatz vorgestellt, denn jede Frau möchte für einen Tag eine Königin sein. Ich denke, wir sollten die Leichtigkeit, die Verspieltheit und den Traum, den die Mode mit sich bringen kann, nicht verlieren. Es ist nicht die einzige Neuerung, mit der man aktuell für Schlagzeilen sorgt – eine Kooperation mit Harris Reed steht ebenfalls auf der Agenda. Was können Sie uns darüber verraten? Wir haben uns entschlossen, mit Harris Reed an einer limitierten Capsule-Kollektion mit geschlechtslosen Seidenblusen zusammenzuarbeiten. Harris wandte sich an uns auf der Suche nach einer Möglichkeit, sein Engagement für Upcycling umzusetzen und wollte für dieses Projekt mit Etro zusammenarbeiten, da das Erbe und das Archiv an luxuriösen Stoffen Teil unserer DNA sind. Wir wollten das richtige Gleichgewicht zwischen Vergangenheit und Gegenwart finden. Was schätzen Sie an dem Stil von Harris Reed und seinem Zugang zur Mode? Ich habe mich sehr gefreut, als wir die Zusammenarbeit mit Harris Reed konkretisiert haben. Ich glaube wirklich, dass er ein wichtiger Teil der Revolution sein wird, die die Mode in den nächsten Jahren nachhaltig verändert. Ich schätze besonders seine Herangehensweise, archivierten Stoffen ein neues Leben zu geben. Ich bewundere auch seine Herangehensweise an Themen wie Gender-Fluidität, -Identität und -Befreiung. Er fördert durch Kleidung Werte, er hat Witz und Ironie und nimmt die Mode nicht zu ernst, sondern spielt mit ihr. Generell stehen Kooperationen sehr hoch im Kurs. Nach welchen Maßstäben wählen Sie hier aus? Und wie läuft eine Zusammenarbeit ab? Kollaborationen werden für Marken immer wichtiger, vor allem, um ihr Publikum zu bereichern. Das ist nicht nur in der Modebranche so, sondern vor allem auch in der Musik-Industrie. Ich finde es aufregend, verschiedene Blickwinkel auf ein und dasselbe Projekt zusammenzubringen.
„KONTROVERSEN sind Teil der
KUNST und der KREATIVITÄT!“
Veronica Etro