SteinREICH
In Fassung gebracht: Charlotte Lynggaard zollt mit ihrer jüngsten Kollektion der Welt der Farbsteine Tribut. Kreativität und Leidenschaft sind dabei Antrieb für die schmucke Haute-Joaillerie-Linie.
Es tut sich viel Neues: Mit der „Boho”-Kollektion wagen Sie sich erstmals an das Segment der Haute Joaillerie. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?
Wir haben schon immer Haute Joaillerie gemacht – vielleicht nur nicht so sichtbar und zugänglich. Mit der „BoHo“-Linie wollte ich eine Reihe von Stücken als Hommage an all die wunderbaren und kostbaren Edelsteine kreieren. Das Ergebnis ist eine spektakuläre Kollektion, die viel handwerkliches Geschick erfordert.
Was zeichnet für Sie ganz persönlich den Reiz von Haute Joaillerie aus? Hat man hier etwa mehr kreative Freiheit – oder ist es der Umstand, dass man sich nicht an Preisrahmen halten muss?
Im Allgemeinen entwerfe ich Schmuck nicht nach kommerziellen Gesichtspunkten. Es kommt immer auf meine Inspiration an und was meine Intuition mir sagt. Und darauf vertraue ich. Die kreative Freiheit ist also immer vorhanden. Insgesamt gehen wir keine Kompromisse ein, wenn es um Qualität und Kreativität geht.
Leistet man sich eine solche Kollektion als Marketing-Tool und zur Zurschaustellung der Kreativität und des Handwerks – oder stecken auch kommerzielle Gründe dahinter?
Es geht vor allem um die Leidenschaft. Aufgrund von Covid-19 hatte ich die Möglichkeit, in neue Projekte einzutauchen, für die ich schon sehr lange keine Zeit mehr hatte. Die Preisspanne ist dabei breit gefächert und reicht von 3.250 Euro für kleinere Ringe bis 29.900 Euro für die Modelle mit Turmalinen.
Sprechen wir etwas konkreter über die Stücke: Welche Inspiration steckt dahinter?
Es begann alles, als mein Mann und ich Pietrasanta in Italien besuchten – seit Jahrhunderten ein Hotspot für Carrara-Marmor und die professionellen Bronze-Gießer und Steinbildhauer in der Stadt. Während dieses Aufenthalts habe ich größere Reliefs gemacht, was mich dazu inspiriert hat, einen Ring auf eine andere Art und Weise aufzubauen.
Die Farbsteine stehen dabei neben der brutalistischen Fassung im
Fokus. Welche Steine faszinieren Sie momentan besonders – und warum?
Die Faszination liegt eigentlich in der Kombination verschiedener Edelsteine. Im Moment mag ich aber sehr gerne Rutilquarz, Perlen, Opale, Türkise und Turmaline.
Gerade Schmucksteinen werden oft besondere Charaktereigenschaften zugewiesen. Glauben Sie persönlich an die „Kraft der Steine”?
Ich glaube wirklich an die Magie und Kraft der Steine – mehr als das, was sie jeweils symbolisieren. Das Tragen von Edelsteinen gibt mir ein besonderes Gefühl, das unerklärlich ist. Es fühlt sich einfach richtig an.