Cultural HIGHLIGHTS
Mode, die ihren Platz im Museum verdient hat: Die Ausstellungsempfehlungen dieser Ausgabe laden dazu ein, Designs zu entdecken, die, weit über ihre eigentliche Bestimmung hinaus, bis heute gesellschaftliche Relevanz haben.
„E/MOTION.MODE IM WANDEL“
Angst oder Sehnsucht – mit der Frage, auf welche Weise die Mode jene Gefühle, die gerade die Gesellschaft prägen, zum Ausdruck bringt, beschäftigt sich das „ModeMuseum Antwerpen“. Gezeigt werden Exponate, die von den 1990er-Jahren bis in die Gegenwart reichen und die zeitgenössische, politische und soziale Instabilität zum Ausdruck bringen. Prägende Ereignisse wie etwa Wirtschaftskrisen, aber auch wandelnde Schönheitsideale werden dabei ebenso behandelt wie Identitätsfragen. Es finden sich daher in der Ausstellung Kreationen von Helmut Lang, Walter Van Beirendonck, Alexander McQueen und John Galliano sowie Aufnahmen von Cindy Sherman oder Steven Meisel. Auch der Österreicher Kenneth Ize ist mit seinen Designs vertreten. (3)
Bis 31. Jänner 2022, MODEMUSEUM ANTWERPEN, ANTWERPEN, BELGIEN
„CINÉMODE PAR JEAN PAUL GAULTIER“
Großes Kino: Modeschöpfer und Cineast Jean Paul Gaultier ist kreatives Mastermind der abwechslungsreichen Ausstellung, die Besucher gleichermaßen durch die Film- und Mode-Geschichte führt. Egal ob das Trikot von Superman, die Kleider von Marilyn Monroe oder die goldenen Shorts, die in der „Rocky Horror Picture Show“ihren großen Auftritt hatten – anhand der teils nostalgischen Exponate wird die enge Verbindung zwischen Film und Fashion verdeutlicht. Auch eine Auseinandersetzung mit geschlechtsspezifischen Darstellungen auf der Leinwand und durch Kleidung wir dabei angeregt. (2)
Bis 16. Jänner 2022, LA CINÉMATHÈQUE FRANÇAISE, PARIS, FRANKREICH
„UNE HISTOIRE DE LA MODE“
Nach der Wiedereröffnung im vergangenen Jahr zeigt man in dem zwischen dem Arc de Triomphe und dem Eiffelturm gelegenen Museum Musée Galliera wieder Mode und ihre Geschichte. In einem chronologisch und thematisch angelegten Rundgang wird der Bogen vom 18. Jahrhundert bis hin zu Kreationen der aktuellen Kollektionen gespannt. Von Grafiken, Fotografien, Accessoires und textilen Kreationen werden knapp 350 Exponate gezeigt, die Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpfen. (4)
Bis 26. Juni 2022, MUSÉE GALLIERA, PARIS, FRANKREICH
„PARIS OF THE NORTH“
In das „Goldene Zeitalter“der Haute Couture entführt die Ausstellung, die derzeit im „Nordiska Museet“die Besucherzahlen in die Höhe treibt. Thematisch fokussiert man sich auf das Couture-Atelier des Stockholmer Kaufhauses „NK“, das von der Jahrhundertwende bis in die 1960er-Jahre die Kreationen von Coco Chanel, Christian Dior oder Yves Saint Laurent in den hohen Norden brachte und ihre Vision für den lokalen Markt übersetze. Dabei werden auch die Akteure hinter den Kulissen ins Rampenlicht gerückt. So zollt man auch den Schneiderinnen des Ateliers Tribut, bevor die Ausstellung mit der Mode des 20. Jahrhunderts schließt. (5)
Bis 18. September 2022, NORDISKA MUSEET, STOCKHOLM, SCHWEDEN
„FASHIONING MASCULINITIES: THE ART OF MENSWEAR“
Wann ist ein Mann ein Mann? Und wie hat er sich, vermeintlich, zu kleiden? Von alten Konventionen bis hin zum fragilen maskulinen Selbstverständnis präsentiert man im „Victoria & Albert“Museum, wie sich die Mode mit der Geschlechter-Identität auseinandersetzt und mit Konventionen bricht. Jemand, der sich darauf so meisterlich versteht wie kaum jemand anderer ist Designer Alessandro Michele, und so ergibt es nur Sinn, dass Gucci als Partner mit von der Partie ist, aber auch Werke von Craig Green und Harris Reed sind bei der Ausstellung zu sehen. (1)
Ab März 2022, VICTORIA & ALBERT MUSEUM, LONDON, VEREINIGTES KÖNIGREICH