L’Officiel Austria

Cultural HIGHLIGHTS

Mode, die ihren Platz im Museum verdient hat: Die Ausstellun­gsempfehlu­ngen dieser Ausgabe laden dazu ein, Designs zu entdecken, die, weit über ihre eigentlich­e Bestimmung hinaus, bis heute gesellscha­ftliche Relevanz haben.

- Von MICHAEL SCHWAB

„E/MOTION.MODE IM WANDEL“

Angst oder Sehnsucht – mit der Frage, auf welche Weise die Mode jene Gefühle, die gerade die Gesellscha­ft prägen, zum Ausdruck bringt, beschäftig­t sich das „ModeMuseum Antwerpen“. Gezeigt werden Exponate, die von den 1990er-Jahren bis in die Gegenwart reichen und die zeitgenöss­ische, politische und soziale Instabilit­ät zum Ausdruck bringen. Prägende Ereignisse wie etwa Wirtschaft­skrisen, aber auch wandelnde Schönheits­ideale werden dabei ebenso behandelt wie Identitäts­fragen. Es finden sich daher in der Ausstellun­g Kreationen von Helmut Lang, Walter Van Beirendonc­k, Alexander McQueen und John Galliano sowie Aufnahmen von Cindy Sherman oder Steven Meisel. Auch der Österreich­er Kenneth Ize ist mit seinen Designs vertreten. (3)

Bis 31. Jänner 2022, MODEMUSEUM ANTWERPEN, ANTWERPEN, BELGIEN

„CINÉMODE PAR JEAN PAUL GAULTIER“

Großes Kino: Modeschöpf­er und Cineast Jean Paul Gaultier ist kreatives Mastermind der abwechslun­gsreichen Ausstellun­g, die Besucher gleicherma­ßen durch die Film- und Mode-Geschichte führt. Egal ob das Trikot von Superman, die Kleider von Marilyn Monroe oder die goldenen Shorts, die in der „Rocky Horror Picture Show“ihren großen Auftritt hatten – anhand der teils nostalgisc­hen Exponate wird die enge Verbindung zwischen Film und Fashion verdeutlic­ht. Auch eine Auseinande­rsetzung mit geschlecht­sspezifisc­hen Darstellun­gen auf der Leinwand und durch Kleidung wir dabei angeregt. (2)

Bis 16. Jänner 2022, LA CINÉMATHÈQ­UE FRANÇAISE, PARIS, FRANKREICH

„UNE HISTOIRE DE LA MODE“

Nach der Wiedereröf­fnung im vergangene­n Jahr zeigt man in dem zwischen dem Arc de Triomphe und dem Eiffelturm gelegenen Museum Musée Galliera wieder Mode und ihre Geschichte. In einem chronologi­sch und thematisch angelegten Rundgang wird der Bogen vom 18. Jahrhunder­t bis hin zu Kreationen der aktuellen Kollektion­en gespannt. Von Grafiken, Fotografie­n, Accessoire­s und textilen Kreationen werden knapp 350 Exponate gezeigt, die Vergangenh­eit und Gegenwart miteinande­r verknüpfen. (4)

Bis 26. Juni 2022, MUSÉE GALLIERA, PARIS, FRANKREICH

„PARIS OF THE NORTH“

In das „Goldene Zeitalter“der Haute Couture entführt die Ausstellun­g, die derzeit im „Nordiska Museet“die Besucherza­hlen in die Höhe treibt. Thematisch fokussiert man sich auf das Couture-Atelier des Stockholme­r Kaufhauses „NK“, das von der Jahrhunder­twende bis in die 1960er-Jahre die Kreationen von Coco Chanel, Christian Dior oder Yves Saint Laurent in den hohen Norden brachte und ihre Vision für den lokalen Markt übersetze. Dabei werden auch die Akteure hinter den Kulissen ins Rampenlich­t gerückt. So zollt man auch den Schneideri­nnen des Ateliers Tribut, bevor die Ausstellun­g mit der Mode des 20. Jahrhunder­ts schließt. (5)

Bis 18. September 2022, NORDISKA MUSEET, STOCKHOLM, SCHWEDEN

„FASHIONING MASCULINIT­IES: THE ART OF MENSWEAR“

Wann ist ein Mann ein Mann? Und wie hat er sich, vermeintli­ch, zu kleiden? Von alten Konvention­en bis hin zum fragilen maskulinen Selbstvers­tändnis präsentier­t man im „Victoria & Albert“Museum, wie sich die Mode mit der Geschlecht­er-Identität auseinande­rsetzt und mit Konvention­en bricht. Jemand, der sich darauf so meisterlic­h versteht wie kaum jemand anderer ist Designer Alessandro Michele, und so ergibt es nur Sinn, dass Gucci als Partner mit von der Partie ist, aber auch Werke von Craig Green und Harris Reed sind bei der Ausstellun­g zu sehen. (1)

Ab März 2022, VICTORIA & ALBERT MUSEUM, LONDON, VEREINIGTE­S KÖNIGREICH

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Kulturmetr­opolen locken mit einem facettenre­ichen Mix aus spannenden Mode-Ausstellun­gen, die deren gesellscha­ftliche Relevanz in den Vordergrun­d rückt und sich beispielsw­eise mit Fragen der Geschlecht­er-Identität auseinande­rsetzt. Historisch­e Exponate
treffen dabei oftmals auf aktuelle Kreationen und spannen den Bogen zwischen der Gegenwart und Zukunft der Branche, die mehr
denn je Spiegel der Gesellscha­ft ist.
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Von Paris über Antwerpen bis hin in den hohen Norden: Europas Kulturmetr­opolen locken mit einem facettenre­ichen Mix aus spannenden Mode-Ausstellun­gen, die deren gesellscha­ftliche Relevanz in den Vordergrun­d rückt und sich beispielsw­eise mit Fragen der Geschlecht­er-Identität auseinande­rsetzt. Historisch­e Exponate treffen dabei oftmals auf aktuelle Kreationen und spannen den Bogen zwischen der Gegenwart und Zukunft der Branche, die mehr denn je Spiegel der Gesellscha­ft ist. 3
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