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Fair Fashion - ein Wunschtraum oder die heutige Realität? Es wird viel über die Zukunft der Mode und die notwendingen Veränderungen, die durchgeführt werden müssen und deren Auswirkungen, diskutiert. Inzwischen haben viele Marken bereits Maßnahmen gesetzt.
FAIRE MODE
Nachhaltigkeit in der Mode ist eines der wichtigsten Themen des Tages. Immer mehr Marken präsentieren umweltfreundliche und fair produzierte Kollektionen. Dabei handelt es sich jedoch hauptsächlich um Baumwollartikel mit neutralen Farben und einfachen Schnitten. Die Modebranche ist sich einig, dass die Zukunft in fair gehandelter und ethischer Mode liegt, aber sind die Verbraucher bereit, die Farbpalette ihrer Garderobe auf natürliche Farben zu reduzieren und für ein einfaches Kleid oder Hemd den dreifachen Preis zu zahlen?
FÜR FAST FASHION GEHT DER VORHANG ZU
Das Masseninteresse an Fast Fashion scheint zu schwinden. Heute macht sich der Verbraucher Gedanken über die Folgen des Kaufs eines T-Shirts, das für weniger Geld produziert wurde als die Tasse Kaffee, die er auf dem Weg zur Arbeit kauft. Die “Problematik” der fairen Mode liegt in ihrem Preis. Sie ist noch nicht erschwinglich genug für die breite Masse und daran wird sich in naher Zukunft wohl auch nicht viel ändern. Dennoch gibt es immer mehr Verbraucher, die bereit sind, mehr für Kleidung zu bezahlen, wenn sie ihnen dafür ein gutes Gewissen verleiht. Zum Beispiel mit der Gewissheit, dass bei der Herstellung des Artikels keine Kinderarbeit eingesetzt wurde.
LASST UNS FAIR SEIN
Modemarken, von der Luxus- bis zur Massenware, haben die Dringlichkeit der Nachhaltigkeit verstanden. Als erstes fällt hier die Re-Nylon-Kollektion von Prada ein, die aus einem Stoff besteht, der vollständig aus regeneriertem Nylon hergestellt wird, das durch das Recycling von im Meer gesammelten Plastikteilen entsteht. Es kann wiedergewonnen und zu neuem Nylongewebe verarbeitet werden. Im Jahr 2020 stellte Nike auch Turnschuhe aus recycelten Materialien vor, die mit erneuerbarer Energie hergestellt werden. AlphaTauri ist mit seiner 3D-Stricktechnolo
HERGESTELLT IN ITALIEN
gie ein weiteres gutes Beispiel für nachhaltig produzierte Kleidung.
LOKALE PRODUKTION
Ein weiterer Punkt, der von den Modemarken in Betracht gezogen werden sollte, ist die Verlagerung ihrer Produktionsstätten zurück in die Länder, aus denen diese Marken stammen, wodurch sie “lokaler” und “nachhaltiger” werden, indem sie lokale Gemeinschaften und Volkswirtschaften unterstützen. Ja, das bedeutet zusätzliche Kosten für das Endprodukt: bessere Arbeitsbedingungen und Gehälter müssen berücksichtigt werden. Das macht Nachhaltigkeit und fairen Handel zu einem Luxus des 21. Jahrhunderts.
Eine Marke, die die Idee der “Lokalen”-Produktion bereits umgesetzt hat, ist RE-BELLO - die erste Modemarke “Made in Italy” überhaupt, die nachhaltige Kleidung in die Welt gebracht hat und nun in der RUNWAY-Boutique in Wien erhältlich ist. REBELLO wurde 2003 in Bozen gegründet und war von Anfang an der Nachhaltigkeit und der hohen Qualität treu. Ihr Ziel ist es einen positiven Einfluss auf Natur und Mensch zu nehmen. Sie setzten seit jeher auf bequeme und farbneutrale Designs und waren eine der ersten Marken, die sich auf den gemütlichen Stil konzentrierten, den viele Menschen heute gerne tragen. (Bild: 1,2 ,3)
ZEIT FÜR VERÄNDERUNG
Faire Mode - ein schöner Traum oder bereits Realität? Diese Frage lässt sich noch nicht beantworten, steht aber für einen sofortigen Handlungsbedarf. Auch österreichische Couture kann und soll nachhaltig sein. Viele unserer maßgeschneiderten Unikate können, zum Beispiel zum “wiederverlieben” bestimmt und aufgewertet werden. Upcycling ist der Schlüssel. Allerdings braucht es Zeit, um die Erwartungen der KonsumentInnen zu erfüllen. Die Hauptaufgabe, die der Modeindustrie bleibt, ist es, diese Zeit richtig zu nutzen.