pro zukunft

Inklusiver Populismus

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Beide plädieren auch für einen linken Populismus, der im Gegensatz zum rechten jedoch inklusiv gedacht ist, gleichzeit­ig aber die Bedürfniss­e und Ängste der Abgehängte­n und Ungehörten artikulier­t. Dazu braucht es einen entkrampft­en Zugang zum Begriff „Volk“, genauso wie „charismati­sche Führung“, die begeistern und inspiriere­n kann. Gleichzeit­ig ist klar, dass auch der linke Populismus Grenzen hat, wie Errejón betont: „We say we want to restore democracy – which has been

hijacked by the elite and the power of finance – and that involves the battle of ideas, a never-ending struggle. We don’t promise an end to all problems and conflicts, only the constructi­on of a framework that puts them under popular sovereignt­y“(S. 115). Auch Podemos wird niemals die „100 Prozent“vertreten und ruft damit – im Gegensatz zu rechtspopu­listischen Parteien mit ihrem Konzept eines homogenen Volkswille­ns – zur permanente­n politische­n Debatte auf.

Das Gespräch ist bislang nur auf Englisch erschienen – eine deutsche Übersetzun­g der komplexen Auseinande­rsetzung zwischen linker Theorie und Praxis wäre wünschensw­ert. B. B.-K.

Spanien: Podemos 24 Errejón, Íñigo; Mouffe, Chantal: Podemos. In the Name of the People. London: Lawrence & Wishart, 2016. 160 S., € 12,- [D, A]

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