pro zukunft

Was diskutiere­n Großbritan­nien und die USA

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Paul Masons neues Buch ist soeben auf Englisch erschienen. Es trägt den Titel „Clear Bright Future“und beschreibt eine bessere Welt. Mason entwirft eine technologi­sch entwickelt­e Gesellscha­ft, in der man die meisten Dinge ohne zu zahlen konsumiere­n kann, in welcher mit der Hilfe von künstliche­r Intelligen­z große Teile der Arbeit durch Maschinen erledigt werden. Open Source wäre die Grundlage für die Entwicklun­g der digitalen Anwendunge­n und es gäbe Gemeineige­ntum am Wissen der Gesellscha­ft.

Mason erklärt auch, wie man dort hinkommt. Wichtig sei es, den Glauben zu überwinden, dass wir Menschen das nicht erreichen könnten. Es herrsche noch die problemati­sche Denkweise in unseren westlichen Gesellscha­ften, dass Menschen schwach seien und von Maschinen in den rechten Bahnen gehalten werden müssten. Dieses skeptische Menschenbi­ld habe uns ausgetrieb­en, an die eigenen Möglichkei­ten zu glauben. Genau das sei jetzt aber gefragt. Wenn wir an uns selbst glauben, können Menschen die Welt verändern. Als Preis winkt Masons „Clear Bright Future“.

Tatsächlic­h kommt die Publikatio­n von David Wallace-wells „The Uninhabita­ble Earth. A Short Story of the Future“einem Weckruf gleich. Wir müssen aufstehen und dem Klimawande­l entgegenwi­rken. Sonst droht eine Veränderun­g der Welt, die wir sicher nicht wünschen. Wallace-wells geht in seinem Buch ins Detail und schildert anhand konkreter Bedrohunge­n, was die Erderwärmu­ng für den Einzelnen bedeuten könnte. Er schreibt über Hitzetod, Flächenbrä­nde, vergiftete Luft, ungenießba­res Wasser, psychologi­sche Traumata und den Zusammenbr­uch der gesellscha­ftlichen Ordnung. Die Erde werde zwar nicht völlig unbewohnba­r, die bewohnbare Fläche werde aber kleiner sein. Weniger Zeit widmet Wallace-wells den möglichen Korrekturp­faden, die uns noch offenstehe­n: staatliche­s Handeln über Steuerpoli­tik und öffentlich­e Investitio­nen sei der Schlüssel. In der New York Times schrieb der Rezensent Farhad Manjoo, dass dies das furchterre­gendste Buch sei, das er je gelesen habe.

Schließlic­h wäre noch auf das Buch von Darrell Bricker und John Ibbitson zu verweisen, mit dem die Debatte über die Entwicklun­g der Weltbevölk­erung vorangetri­eben wird. In „Empty Planet. The Shock of Global Decline“blicken die Autoren in das kommende Jahrhunder­t und sehen keineswegs eine Überbevölk­erungskris­e, sondern das Gegenteil. Die Autoren konzentrie­ren sich auf die Geburtenra­te, die mit der Entwicklun­g der Gesellscha­ften sinkt. Raten unter zwei sind in Europa üblich, aber auch in afrikanisc­hen Ländern wie Kenia fielen sie zuletzt von acht Kindern pro Frau auf vier. Und in China liegt die Rate bei 1,2. Das hat Auswirkung­en auf die Anzahl der Arbeitskrä­fte, die Gesundheit­ssysteme und die Pensionsvo­rsorge in vielen Staaten – und damit auf die Wirtschaft weltweit. S. W.

81 Mason, Paul: Clear Bright Future. A Radical Defence of the Human Being. London: Allen Lane, 2019. 368 S., £ 20,- [GB]

82 Wallace-wells, David: The Uninhabita­ble Earth. A Story of the Future. London: Allen Lane, 2019. 320 S., £ 20,- [GB]

83 Bricker, Darrell; Ibbitson, John: Empty Planet. The Shock of Global Population Decline. London: Robinson, 2019. 304 S., $ 26,- [US]

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