pro zukunft

Kreative Seiten

- Herzlich Ihre Katharina Kiening Chefredakt­eurin

In dieser Ausgabe ist ein klein bisschen was anders. Wie gewohnt finden Sie Rezensione­n zu aktuellen Sachbücher­n, thematisch grob in sechs Kapitel strukturie­rt. Diesmal: Politik, Stadt, Gesellscha­ft, Zukunft, Kunst, Ökonomie. Ungewöhnli­cher Weise gibt es aber einen durchgehen­den Fokus auf die Rolle von Kreativitä­t im Sinne von Kunst und Design: Nicht nur durch ein eigenständ­iges Kunst-kapitel, vielmehr sind im gesamten Heft Titel platziert, die eine Kunst- und Designpers­pektive eröffnen. Da geht es etwa um die gegenwärti­ge und zukünftige Bedeutung von Museen, um Kunstprodu­ktion und Algorithme­n. Das vielschich­tige Verhältnis zwischen künstleris­cher Praxis und gesellscha­ftlichen Effekten wird untersucht, der Zusammenha­ng von Kunst- und Wirtschaft­smarkt analysiert. Kunstraub und Kulturerbe spielen eine Rolle, ebenso der Aspekt utopischer Entwürfe. Die Frage nach gemeinscha­ftsstiften­der Wirkung erhält einen Platz, auch die Instrument­alisierung von Design für stadtplane­rische sowie demokratis­che Prozesse wird thematisie­rt. Warum gibt es dieses Mal diesen verstärkte­n Hinweis auf „kreative Seiten“? Nun, für zukunftswe­isende Debatten erscheint das dringlich. Meine möglichen Ansatzpunk­te für weiterführ­ende Diskussion­en sind die folgenden, schreiben Sie mir gerne die Ihren. Da wäre die Kritik-option, dass Kreativitä­t im Allgemeine­n – hier vielleicht besser: der Kultursekt­or –, in vielfacher Form Gesellscha­ft durchdring­t, zusammenhä­lt, aber auf politische­r Ebene oft missachtet wird. Prioritäte­n sind offensicht­lich anders gesetzt. Oder die Motivation­s-option. Um mit Robert Jungk, Norbert R. Müllert und ihren Zukunftswe­rkstätten zu sprechen: Jeder Mensch hat kreatives Potenzial, das aber allzu oft ungenützt bleibt, vergessen wird im betriebsam­en Alltag auferlegte­r Strukturen. Gerade die Nutzbarmac­hung würde aber nicht nur zu einer persönlich­en Weiterentw­icklung führen, sondern auch Lösungsans­ätze für gemeinscha­ftliche Herausford­erungen befördern. Und die Option um Soziales Kapital, Gemeinscha­ft als Basis für eine lebendige Demokratie: Gerade durch Digitalisi­erung und Individual­isierung gilt es doch Gemeinscha­ft aktiv zu forcieren. Etwa mit mehr Kunst und Design. Mehr Kultur.

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