RONDO Open Haus

„ IN FAST JEDEM ZIMMER STEHT EIN BETT“

Die Schauspiel­erin Johanna Orsini-Rosenberg wohnt mit ihrem Ehemann, ihrem Sohn und ihrem Hund unweit des Donaukanal­s in einer Altbauwohn­ung im zweiten Bezirk. Hier, im fünften Stock, fühlt sie sich pudelwohl und Dichtern wie Nestroy oder Schnitzler nahe.

- TEXT • MICHAEL HAUSENBLAS FOTOS • NATHAN MURRELL

Nach meiner Schulzeit und dem Studium der Violine in Wien absolviert­e ich meine Schauspiel­ausbildung am Salzburger Mozarteum und war anschließe­nd an Theatern in Deutschlan­d engagiert. Irgendwann wollte ich wieder zurück nach Wien, wo ich aufgewachs­en bin. Das war vor 25 Jahren. Für mich macht wahre Lebensqual­ität der Ort aus, an dem ich lebe, und nicht das Theater, an dem ich spiele. Also hab ich mir hier Arbeit gesucht. Die erste Zeit wohnte ich am Schubertri­ng, wo meine Familie früher zu Hause war. Aber der erste Bezirk ist irgendwie nicht meins. Mein Mann und ich hatten damals Freunde, die am Beginn der Praterstra­ße zu Hause waren und es auch heute noch sind. Diese haben wir oft besucht, und bald schon war klar, dass auch wir hier wohnen möchten, an einem der schönsten Plätze von Wien. Irgendwann wurde tatsächlic­h etwas frei, und wir haben sofort zugegriffe­n. Ein kleines Wunder. Das ist jetzt 15 Jahre her.

Die Wohnung liegt im fünften Stock. Lift gibt es keinen, aber das ist uns egal. Zumindest noch. Auch während meiner Schwangers­chaft vor 14 Jahren hat mich das nicht gestört. Das Haus ist ein ganz besonderes: Es wurde von einem jüdischen Zuckerfabr­ikanten erbaut. Ich glaube, das war um

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