„ IN FAST JEDEM ZIMMER STEHT EIN BETT“
Die Schauspielerin Johanna Orsini-Rosenberg wohnt mit ihrem Ehemann, ihrem Sohn und ihrem Hund unweit des Donaukanals in einer Altbauwohnung im zweiten Bezirk. Hier, im fünften Stock, fühlt sie sich pudelwohl und Dichtern wie Nestroy oder Schnitzler nahe.
Nach meiner Schulzeit und dem Studium der Violine in Wien absolvierte ich meine Schauspielausbildung am Salzburger Mozarteum und war anschließend an Theatern in Deutschland engagiert. Irgendwann wollte ich wieder zurück nach Wien, wo ich aufgewachsen bin. Das war vor 25 Jahren. Für mich macht wahre Lebensqualität der Ort aus, an dem ich lebe, und nicht das Theater, an dem ich spiele. Also hab ich mir hier Arbeit gesucht. Die erste Zeit wohnte ich am Schubertring, wo meine Familie früher zu Hause war. Aber der erste Bezirk ist irgendwie nicht meins. Mein Mann und ich hatten damals Freunde, die am Beginn der Praterstraße zu Hause waren und es auch heute noch sind. Diese haben wir oft besucht, und bald schon war klar, dass auch wir hier wohnen möchten, an einem der schönsten Plätze von Wien. Irgendwann wurde tatsächlich etwas frei, und wir haben sofort zugegriffen. Ein kleines Wunder. Das ist jetzt 15 Jahre her.
Die Wohnung liegt im fünften Stock. Lift gibt es keinen, aber das ist uns egal. Zumindest noch. Auch während meiner Schwangerschaft vor 14 Jahren hat mich das nicht gestört. Das Haus ist ein ganz besonderes: Es wurde von einem jüdischen Zuckerfabrikanten erbaut. Ich glaube, das war um