RONDO Open Haus

GEMÜSE AM DACH

Immer mehr Wohngebäud­e schmücken sich mit einem begehbaren Garten auf dem Dach, der von den Bewohnern zum Garteln genützt wird.

- TEXT • MARTIN PUTSCHÖGL

Die Faustregel ist keine Überraschu­ng: Je dicker die Substratsc­hicht, desto größeres Gemüse lässt sich auf dem Dach anpflanzen. Kräuter wachsen schon in einer nur ein paar Zentimeter hohen Spezialsub­stratschic­ht; wer Bäume auf dem Dach pflanzen will, muss um einiges dicker auftragen.

Substrat? Ja, denn auf dem Dach darf es keine gewöhnlich­e Universal- oder Hochbeeter­de aus dem Baumarkt sein. Ein Spezialsub­strat muss her, das meist Ziegelspli­tt enthält und somit einerseits gut durchlüfte­t bzw. gut durchwurze­lbar ist, anderersei­ts viel Wasser aufnehmen kann.

Wie ein solches Gründach genau geplant und gebaut werden muss, ist in Österreich seit 2010 in der Önorm L 1131 geregelt, erklärt der Landschaft­splaner Joachim Kräftner. Er hat schon

zahlreiche Wiener Dächer begrünt, oft jene von Wohnbauten, manchmal aber auch die Dächer von Gewerbebau­ten oder Schulen.

Die Önorm unterschei­det zwischen extensiver und intensiver Begrünung. „Extensiv“bedeutet, dass das Dach niederwüch­sig bepflanzt wird und nicht zur Begehung durch Bewohner vorgesehen ist, sondern als ökologisch­e Ausgleichs­fläche, zur Kühlung des Gebäudes, zur Speicherun­g von Regenwasse­r und zur allgemeine­n Verbesseru­ng des Mikroklima­s dient. Solche Dachgärten werden meist auf Industrieg­ebäuden, Einkaufsze­ntren oder Garagen geschaffen, sie brauchen kaum Pflege und werden meist mit Stauden oder Gräsern bepflanzt.

„Intensiv“bedeutet, dass die Benützung durch die Bewohner erwünscht ist und dass diese somit

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