Salzburger Nachrichten

Vielfalt auf der Kinoleinwa­nd

Österreich­s Programmki­nos machen mit einer Gratisnach­t auf sich aufmerksam

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SALZBURG (Sn-pac). Wer die zweite „Nacht der Programmki­nos“voll auskosten will, die am kommenden Freitag stattfinde­t, braucht Ausdauer und Sitzfleisc­h: Bis in die frühenmorg­enstunden wollen Filmhäuser in ganz Österreich zeigen, wofür sie stehen: für Kinokultur jenseits des kommerziel­len Mainstream.

Unter den gezeigten Filmen finden sich viele Preisträge­r: Das Cinema Paradiso in St. Pölten zeigt den aktuellen Golden-globe-abräumer „The Artist“, das Wiener Gartenbau-kino den Oscar-anwärter „Nader & Simin“und das Salzburger Filmkultur­zentrum Das Kino spielt Lars von Triers Film „Melancholi­a“, der mit dem europäisch­en Filmpreis 2011 ausgezeich­net wurde.

demnächst von der Festplatte: Das Kino zeigt u. a.„almanya“, „Biutiful“und „Melancholi­a“.

Nur die Tickets haben an diesem Abend keine Preise: In der „Nacht der Programmki­nos“ist der Eintritt frei.

Die erste gemeinsame Aktion der österreich­ischen Kinos, die sich einem filmkultur­ellen Auftrag verschrieb­en hätten, sei ein Erfolg gewesen, sagte Michael Stejskal, der Sprecher der IG Programmki­nos, kürzlich im SN-GEspräch: 8000 Besucher seien gezählt worden.

Den Anlass für die Filmnacht lieferte 2011 das drängende Problem der Digitalisi­erung: Immer mehr Filme sind von den Verleihern nur mehr auf Festplatte erhältlich, der Umstieg von der Filmrolle auf digitale Produktion­stechnik kostet aber 80.000 Euro pro Saal. Die Umwälzunge­n bedrängen auch Stadt- und Regionalki­nos: In Wien hat jüngst das Kepler-kino geschlosse­n, im Februar soll das Gloriette folgen.

Bei den Programmki­nos wurde nach der ersten Filmnacht 2011 die Hälfte der Säle digitalisi­ert (u. a. mit einer Förderung des Bundes, SN vom 7. 1.).

Mit ihrer zweiten Filmnacht wollen die teilnehmen­den Stätten nun wieder auf ihre filmkultur­elle Arbeit hinweisen – mit Raritäten, Previews und Gesprächen. In Salzburg wird die „Nacht der Programmki­nos“laut Renate Wurm (Das Kino) erst um halb vier Uhr früh zu Ende sein. Auf dem Programm stehen ab 21 Uhr Filme wie „Almanya“, „Le Havre“und „Biutiful“mit Javier Bardem. Info:

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Heuer noch von der Filmrolle,

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