Milde Strafe für Branddirektor
Chef der Berufsfeuerwehr Linz machte Geschäfte mit der eigenen Firma
LINZ (SN). Die Stadt Linz hatte in den vergangenen Monaten heikle interne Ermittlungen zu tätigen. In einer anonymen Anzeige, die wegen des detaillierten Inhalts von einem Feuerwehrinsider verfasst worden sein dürfte, wurden Branddirektor Gerhard Greßlehner unsaubere Geschäfte mit seiner eigenen Firma vorgeworfen. Demnach hat die Firex Greßlehner Gmbh Brandschutzkonzepte für Unternehmen imwirkungsbereich der Stadt Linz erstellt, die dann in Bewilligungsverfahren (Bau- und Gewerberecht) von Greßlehner, in diesem Fall als Amtssachverständiger, durchgewinkt worden sein sollen.
Nun hat die Stadt Linz eine Entscheidung getroffen, die in Feuerwehrkreisen möglicherweise für Unmut sorgen wird: Die Dienstbehörde gelangte zur Ansicht, dass der Branddirektor eine Dienstpflichtverletzung begangen habe, diese aber geringfügig sei.
„Das Disziplinarverfahren wurde mit einem Verweis abgeschlossen. Die Optik war ungünstig,
Die Optik war ungünstig. Erichwolny,
Magistrat Linz aber die Behördenverfahren wurden nicht verzerrt. Künftig soll auch nur der Anschein einer Befangenheit vermieden werden“, sagte Magistratsdirektor Erich Wolny. Greßlehner dazu: „Ich fühle mich nicht schuldig. Ich konnte beweisen, dass die Anschuldigungen in dieser Form falsch sind. Der Magistratsdirektor und ich, wir haben uns verständigt.“Die beiden vereinbarten erneut, dass Firex in Linz keine Brandschutzkonzepte mehr machen darf.
Bereits im Juli 2007 hatte Greßlehner mit Amtsantritt eine Nebenbeschäftigungsklausel unterzeichnet, er werde im eigenen Wirkungsbereich der Behörde mit Firex keine Geschäfte machen. „Daran hat er sich nicht gehalten. Es gab in drei bis vier Fällen Überschneidungen“, so Wolny. Greßlehner rechtfertigte sich damit, dass er nicht operativ im Unternehmen tätig sei und die Konzepte vom Geschäftsführer auf großteils eigene Rechnung erstellt worden seien. Und: Er habe Firex-entwürfe im Behördenverfahren auch nicht begutachtet, sondern ein Kollege der Berufsfeuerwehr. Bei Firex arbeiten Greßlehners Ehefrau als handelsrechtliche Geschäftsführerin, zuständig für Finanzen und Controlling, und die beiden Söhne.