Salzburger Nachrichten

Salzburg-film: Amadeus, Helmut Berger und ein Alien

- CLEMENS PANAGL

SALZBURG (SN). Der Teufel ist eine Frau. Helmut Berger ist ihr Gehilfe. Dann gibt es da noch den Erfinder Einstein (Karl Merkatz), einen Papagei namens Amadeus, den Internetde­signer Joe (Vitus Zeplichal), seine Freundin Mary (Susanne Schäfer) und einen Außerirdis­chen, der bei seiner Bruchlandu­ng in Salzburg von der Behörde „Ali“getauft wird, weil der Beamte das Wort „Alien“nicht richtig versteht.

Was diese handelnden Personen und Geschöpfe im Film „Zapping-alien@mozart-balls“miteinande­r zu tun haben, ist gar nicht so leicht zu entwirren. Denn Vitus Zeplichal zappt als Hauptdarst­eller und Regisseur stets zwischen diversen Wirklichke­itsebenen, erzählende­n und experiment­ellen Szenen.

Dechiffrie­ren können muss man aber auch nicht alles, schließlic­h dreht sich die ganze Geschichte um ein (Verwirr-)spiel mit außerirdis­chen Dimensione­n. Weil sie in Salzburg spielt, handelt es sich um eine Art „Salzburg Fiction“.

Gar nicht so realitätsf­ern wirkt hingegen der Umgang von Politik und Medizin mit dem fremden Wesen: Am Schluss wird eine „österreich­ische Lösung“gefunden.

Seit 2009 ist Zeplichals Film auf internatio­nalen Festivals unterwegs und hat auch Preise bekommen. Heute, Donnerstag, hat „Zapping-alien@mozart- Balls“in Anwesenhei­t von Regisseur und Darsteller­n im Filmkultur­zentrum Das Kino Österreich­Premiere (20 Uhr).

Wie Zeplichal die Handlung in aller Kürze erklären würde? „Ein Internetde­signer in finanziell­en Schwierigk­eiten erhält aus der Unterwelt den Auftrag, ein interaktiv­es Computersp­iel zu entwickeln, um eine neue Droge einzuführe­n“, sagt der Regisseur den SN. „Im Spiel erschafft er die Kunstfigur Ali, die auf die Erde kommt, um Mozart zu suchen. Beide Storys fließen ineinander und es kommt zu einer intergalak­tischen Tour de Force zwischen realer Welt und Computerwe­lt.“

Ohne kommerziel­le Zwänge

Stolz ist der Regisseur darauf, dass der Film als ,No Budget‘-produktion entstanden sei, „der man das aber nicht ansieht.“Mitwirkend­e wie der diabolisch agierende Helmut Berger oder Merkatz seien mit viel Engagement dabei gewesen, sagt Hauptdarst­ellerin und Koproduzen­tin Susanne Schäfer, „weil hier etwas anderes gewagt wurde, als es in unserer vom Fernsehen dominierte­n Welt üblich ist. Bei dem Film gab es keine Vorgaben, wie wir drehen müssen, damit das Kino voll wird.“

Nur Alien Ali beklagt sich über die „eisige Atmosphäre über der Stadt“. Welche realen Bezüge „Zapping Alien“zu Salzburg hat? Ich wollte schon lang einen Film über das Gefühl von Salzburg machen“, sagt Regisseur Zeplichal, „und ich habe versucht, dieses Gefühl in Filmkunst umzumünzen.“

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Bild: SN/HERZWERK Alien-suche: Vitus Zeplichal, Susanne Schäfer, Helmut Berger.

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