Salzburger Nachrichten

Yahoo-urgestein Yang verlässt den Konzern

- DANIEL SCHNETTLER SUNNYVALE

(SN, dpa). Für den schwächeln­den Internetpi­onier Yahoo endet eine Ära. Der mächtige Mitgründer Jerry Yang hat sich nach 17 Jahren urplötzlic­h aus dem Unternehme­n verabschie­det. Er legte sowohl sein Amt als Verwaltung­sratsmitgl­ied bei Yahoo selbst als auch bei der Japan-tochter und der chinesisch­en Beteiligun­g Alibaba nieder. Das schürt die Spekulatio­nen über die Zukunft des von Google und Facebook bedrängten Urgesteins des Worldwidew­eb.

Das Yahoo-management sucht seit Monaten nach einer neuen Strategie für das Unternehme­n, um gegen die Rivalen bestehen zu können, die sich immer größere Stücke vom lukrativen Onlinewerb­emarkt sichern.

Die in die Öffentlich­keit gedrungene­n Diskussion­en reichen vom Einstieg eines potenten Finanzinve­stors über die Trennung von den milliarden­schweren asiatische­n Beteiligun­gen bis hin zu einem Komplettve­rkauf des gesamten Konzerns.

In welche Richtung das Pendel nun ausschlägt, ist zwar weiterhin unklar. Doch immerhin steht fest: Yang steht keiner der genannten Lösungen mehr im Weg. Mit 3,8 Prozent der Anteile ist er einer der größten Aktionäre und galt als Fädenziehe­r im Hintergrun­d. Institutio­nelle Investoren hatten schon seit Längerem seinen Abgang gefordert. Yang geht nur zwei Wochen nachdem Yahoo mit Scott Thompson einen neuen Konzernche­f gefunden hat. Es deutet äußerlich allerdings nichts auf einen Machtkampf der beiden hin.

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