Kreativität mit Freiräumen fördern statt mit Leistungszwang behindern
Übertriebener Förderwahn bedroht die Freude am Lernen. Kinder sollen diewelt nach ihrem Zeitmaß entdecken können
Kreativität ist die Fähigkeit desmenschen, neue Denkergebnisse hervorzubringen. Wer kennt das nicht? Nach langer Mühe hat man endlich die Lösung des Problems gefunden, ein Erfolgserlebnis! Unser Gehirn schüttet dabei Botenstoffe aus, die uns glücklich machen. Die Kreativität hilft uns also, mit Begeisterung zu lernen, und was uns begeistert, wird verinnerlicht und nicht einfach nur auswendig gelernt.
Leider versucht die gängige Pädagogik immer wieder mit neuenmodellen möglichst viel abrufbares Wissen in kurzer Zeit in die Köpfe zu trichtern. Bildungsstandards und die dazu passenden Förderpakete begleitet oft der fahle Beigeschmack von Uniformierung, und immer mehr erleben wir Kinder, die als reine Konsumenten Lerninhalte als vorgefertigte und gefilterte Kost fordern. Dieses System produziert kleine einzelkämpferische Egoisten mit dem Auftrag, der Beste zu sein. Soziales Lernen findet hier nur wenig statt.
Ihen aber auch sie am Hamsterrad von Überforderung und Leistungsstress.
Eltern sind aufgefordert, ihren Kindern ZeitRäume zu ermöglichen, in denen die Kinder die Welt in ihrem Zeitmaß entdecken und für sich begreifen können. Die Eltern sind es, die ihren Kindern vermitteln müssen, „so wie du bist, bist du richtig“, und sie so ihre damit verbundene Individualität als Stärke erkennen lassen. m übertriebenen Förderwahn und mit Leistungszwang bedrohen wir eher die Fähigkeit und vor allem die Freude am Lernen, als dass wir unsere Kinder durch die Stärkung ihrer Potenziale auf das Leben vorbereiten und Lernstrategien anbieten, die Sinn geben. Schule sollte wieder ein Ort der Begegnung werden und als Lern- und Lebensraum genutzt werden.
Natürlich wollen Eltern nur das Beste für ihr Kind. Aus Angst, ihr Kind könnte im Wettbewerb mit anderen unterliegen, dre-
Und es gibt sie noch, diese Kinder, die mit Hingabe aus einem Schuhkarton, mit Papierresten und ein paar Knöpfen eine kleine fantasievollewelt entstehen lassen. Einfachste Materialien ermöglichen den Kindern das Gestalten nach ihren eigenen Ideen und Bedürfnissen. Dieser Prozess bietet den Kindern die Möglichkeit, Themen ihres Lebens zu verarbeiten.
Kinder möchten die Lebendigkeit und Dynamik des Lebens erfahren. Jene Lebendigkeit, die uns auffordert, immer wieder Neues zu lernen, zu erfinden und darüber zu staunen. Wir, sei es als Lehrer oder Eltern, sollen statt „Fehlersammlern“wieder zu „Schatzsuchern“werden.
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