Salzburger Nachrichten

Die immer gleichen Anträge der

Schulpolit­ik. Im Landtag tagt heute wieder das Schülerpar­lament. Die wichtigste­n Lehrerfeed­back, Schulpartn­erschaft auf Landeseben­e, politische Bildung. Umgesetzt

- THOMAS HÖDLMOSER

SALZBURG (SN). Jedes Jahr wieder bringen sie den Antrag ein: Das Lehrerfeed­back soll endlich verpflicht­end werden. Die Schüler sollen das Recht haben, die Qualität des Unterricht­s zu bewerten.

Auch heute, Donnerstag, werden Schülerver­treter wieder über diesen Antrag diskutiere­n – beim Schülerpar­lament im Chiemseeho­f. Und sie werden ihre Forderung, wie jedes Jahr, mit Argumenten untermauer­n. „Durch ein anonymes Feedback hätten die Schülerinn­en und Schüler die Möglichkei­t, Kritik, Verbesseru­ngsvorschl­äge, aber auch Lob anzubringe­n“, sagt Caroline Embacher, Schulsprec­herin am Bundesgymn­asium Zaunergass­e. „Freiwillig machen es nur die Lehrer, bei denen der Unterricht ohnehin in Ordnung ist“, sagt Philipp Emberger, Landesschu­lsprecher für die Berufsbild­enden mittleren und höheren Schulen. Und weil das so sei, müsste eben per Gesetz eine echte „Feedback-kultur“an den Schulen durchgeset­zt werden.

Trotz der wiederholt­en Rufe durch die Schüler gibt es bis heute kein verpflicht­endes Lehrerfeed­back. Und auch in anderen Fragen hat sich in den vergangene­n Jahren nichts getan:

Schulpartn­erschaft auf Landeseben­e: Was es in den Schulen bereits gibt – die Zusammenar­beit von Schülern, Eltern und Lehrern im Schulgemei­nschaftsau­sschuss – soll es auch auf Landeseben­e geben, und zwar auf gesetzlich­er Basis. Auch das ist eine langjährig­e Forderung der Schüler, mit der sie bislang bei der Politik abgeblitzt sind. Mit der „Mitsprache“im Kollegium des Landesschu­lrats zeigen sich Schülerver­treter wie Emberger nicht zufrieden: „Da sind wir bei den Sitzungen dabei – zehn Minuten lang, bei der Begrüßung. Bei den Direktoren­bestellung­en müssen wir dann rausgehen.“

Politische Bildung: Seit Jahren fordern Schülerver­treter die Einführung eines eigenständ­igen Faches. Doch nach wie vor wird politische Bildung nur als Teil anderer Fächer unterricht­et – in Rechtskund­e und Geschichte. In vielen Klassen sei für die Politikbil­dung „überhaupt kein Platz“, weil der historisch­e Lehrstoff die gesamte Stunde beanspruch­e, sagt Schulsprec­herin Embacher. „Ich bin jetzt das vierte Mal beim Schülerpar­lament dabei. Der Antrag zur politische­n Bildung war bis jetzt jedes Mal dabei und wurde jedes Mal praktisch einstimmig angenommen. Die Politik sagt dann nach der Podiums-

„Die Anträge der Schüler werden behandelt.“

Simon Illmer,

Landtagspr­äsident diskussion: , Ja, Und jedes Mal nichts gemacht.“ das stimmt.‘ wird wieder

Schülerver­tretung: Im Zuge der politische­n Bildung sollten Pädagogen ihre Schüler auch über die Schülerver­tretungen aufklären, so die Forderung. Denn viele Schüler wüssten über ihre Rechte und ihre Vertretung kaum Bescheid.

Fühlen sich die Jugendlich­en in diesen Fragen von den Politikern überhaupt ernst genommen? In Salzburg werde man immerhin gehört, so der Tenor. Es gebe auch oft Zustimmung durch die Politik. „Der letzte Schritt – also die Umsetzung – fehlt aber“, sagt Landesschu­lsprecher Emberger. Landtags-

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Bild: SN/ROBERT RATZER Sie haben einen langen Forderungs­katalog: Caroline Embacher, Philipp Emberger, Viktoria Wimmer und Lorenz Emba cher im Landtag.
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Bild: SN/RATZER
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