„Wofür werden die eigentlich bezahlt?“
SALZBURG (SN). Wie politikverdrossen ist die Jugend? Unter diesem Thema initiierte die Rudolf-steiner-schule am Mittwoch eine Diskussionsveranstaltung mit Landespolitikern und dem Schüler Michael Gold im hauseigenen Theater Odeion. Der Waldorfschüler und seine Kollegen hatten Gelegenheit, Politiker direkt mit ihren Fragen zu konfrontieren.
Die Jugend sei nicht politikverdrossen, sie verliere vielmehr schnell das Interesse, sagte Gold gleich zu Beginn. „Wenn es vier oder fünf Jahre dauert, bis Sachen umgesetzt werden, ist das für einen jungen Menschen einfach zu lang.“
Gold hatte am Podium neben den Politikern Platz genommen, das Publikum war nicht weniger kritisch.
Veronika (14) fühlt sich von der Politik nicht ernst genommen. Für sie geht „Wäh- len ab 16“nicht weit genug, sie wünscht sich weiters ein dauerhaft eingerichtetes Jugendparlament.
Fabian (16) hat kein gutes Bild von den Volksvertretern. „Die Politik stagniert, ich frage mich oft: Wozu werden die eigentlich bezahlt?“
Maximilian (18) hat Probleme mit einem tagespolitischen Thema: „Wieso wird jetzt über Steuererhöhungen gesprochen, statt endlich die nötige Beamtenreform durchzuführen?“
Auf dem Podium saßen David Brenner (SPÖ), Wilfried Haslauer (ÖVP) und Cyriak Schwaighofer (Grüne). Sie überraschten mit Kritik an der eigenen Kaste. Politik dürfe sich nicht auf Party und Unterhaltung beschränken (Brenner), vieles sei für Außenstehende undurchschaubar (Haslauer), man bräuchte eine offenereherangehensweise (Schwaighofer). Einen Appell richteten die Politiker gemeinsam an die Jugendlichen: „Mischt euch ein und traut euch mehr zu.“