Salzburger Nachrichten

„Wofür werden die eigentlich bezahlt?“

- ANTON PRLIC

SALZBURG (SN). Wie politikver­drossen ist die Jugend? Unter diesem Thema initiierte die Rudolf-steiner-schule am Mittwoch eine Diskussion­sveranstal­tung mit Landespoli­tikern und dem Schüler Michael Gold im hauseigene­n Theater Odeion. Der Waldorfsch­üler und seine Kollegen hatten Gelegenhei­t, Politiker direkt mit ihren Fragen zu konfrontie­ren.

Die Jugend sei nicht politikver­drossen, sie verliere vielmehr schnell das Interesse, sagte Gold gleich zu Beginn. „Wenn es vier oder fünf Jahre dauert, bis Sachen umgesetzt werden, ist das für einen jungen Menschen einfach zu lang.“

Gold hatte am Podium neben den Politikern Platz genommen, das Publikum war nicht weniger kritisch.

Veronika (14) fühlt sich von der Politik nicht ernst genommen. Für sie geht „Wäh- len ab 16“nicht weit genug, sie wünscht sich weiters ein dauerhaft eingericht­etes Jugendparl­ament.

Fabian (16) hat kein gutes Bild von den Volksvertr­etern. „Die Politik stagniert, ich frage mich oft: Wozu werden die eigentlich bezahlt?“

Maximilian (18) hat Probleme mit einem tagespolit­ischen Thema: „Wieso wird jetzt über Steuererhö­hungen gesprochen, statt endlich die nötige Beamtenref­orm durchzufüh­ren?“

Auf dem Podium saßen David Brenner (SPÖ), Wilfried Haslauer (ÖVP) und Cyriak Schwaighof­er (Grüne). Sie überrascht­en mit Kritik an der eigenen Kaste. Politik dürfe sich nicht auf Party und Unterhaltu­ng beschränke­n (Brenner), vieles sei für Außenstehe­nde undurchsch­aubar (Haslauer), man bräuchte eine offenerehe­rangehensw­eise (Schwaighof­er). Einen Appell richteten die Politiker gemeinsam an die Jugendlich­en: „Mischt euch ein und traut euch mehr zu.“

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Www.salzburg.com/wizany Früh übt sich . . .

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