Salzburger Nachrichten

Verpasste

Legendär. Hannes undwalter Bachmann, Pächter des Krimpelstä­tter, trafen 1982 Muhammad Ali. Und sie schwärmen noch heute davon.

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kamen ins Gespräch. Er erzählte uns, dass er am nächsten Tag im Camp von Muhammad Ali gegen den Meister selbst ein paar Trainingsr­unden boxen werde. Das Beste daran war: Er lud uns ein mitzukomme­n.“

Beim „blonden Hünen“handelte es sich um Reiner Hartmann, einen erfolgreic­hen deutschen Profiboxer. „Wir waren am nächsten Tag wirklich

Er kam auf uns zu, ganz locker, lässig und gab jedem die Hand. Hannes Bachmann,

Ali-fan total aufgeregt, wurden dann im Camp sehr herzlich willkommen geheißen. Es war alles völlig unkomplizi­ert. Plötzlich stand er da – ganz fein gekleidet, in einen Stresemann-anzug. Er kam auf uns zu, locker, lässig und hat jeden per Handschlag begrüßt.“

In der großen Halle waren insgesamt fünf Boxringe aufgebaut. „Soweit ich mich noch erinnern kann, trainierte Ali für eine Tour durch die Arabischen Emirate. Er machte Schau- kämpfe und kassierte für jede Runde sagenhafte 40.000 Dollar.“Das fanden die Bachmann-brüder im Gespräch mit Alis Trainer Angelo Dundee heraus. „Der war auch da. Genauso wie der berühmte BoxPromoto­r Don King.“

Ali trug im Ring eine Art Ballonanzu­g. „Damit sollte er überflüssi­ge Pfunde abkochen, wie es im Boxerjargo­n heißt.“

Eineinhalb Stunden dauerte die Trainingse­inheit von Ali damals. „Dann ist er noch einmal zu uns gekommen. Er hat einen Jab angedeutet und gefragt, ob wir Fotos machen wollen. Er machte Klamauk, wie man es von ihm aus dem Fernsehen kannte und ließ Sprüche los wie: ,You call me a nigger? That’s why I am bigger!‘“Dann kam der große Moment: Hannes Bachmann versetzte Muhammad Ali einen „Kinnhaken“fürs Foto. „So eine Situation bleibt dir bis an dein Lebensende im Gedächtnis. Wir waren immer totale Fans von Ali. Sein Boxstil war unglaublic­h spektakulä­r. Seine Sprüche waren witzig und klug. Vor allem aber sein politische­r Standpunkt, nicht in den Krieg zu ziehen und sich keinem Druck zu beugen, hat mich beeindruck­t.“

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