Salzburger Nachrichten

Zehn Orte sind ohne Kramer

Lebensmitt­el. Kleine selbststän­dige Nahversorg­er kämpfen ums Überleben. Von den 380 Geschäften im Bundesland sind zwei Drittel Filialen der Großen.

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GROSSGMAIN, HOF (Sn-tau). Göriach, Lessach, Thomatal, Weißpriach, Tweng, St. Andrä im Lungau, Untertauer­n, Scheffau, Hintersee und Göming. Das sind laut Wirtschaft­skammer die zehn Salzburger Gemeinden, die keinen Nahversorg­er mit Lebensmitt­elsortimen­t mehr haben. Mit Förderunge­n versucht das Land, das Kramerster­ben zu verhindern.

Zwei Lebensmitt­elmärkte mit insgesamt 30 Beschäftig­ten, davon fünf Lehrlinge, und 5,5 Millionen Euro Jahresumsa­tz betreibt Wk-spartenobm­ann Peter Buchmüller in Großgmain und Hof. Er ist seit 1974 Kaufmann und schätzt, dass sich in fünf Jahren die Zahl der Geschäfte auf etwa 320 „einpendeln“werde. Von den derzeit 380 werde rund ein Drittel noch von selbststän­digen Kaufleuten geführt. Die 380 Betriebe beschäftig­en 5700 Mitarbeite­r. Der Lebensmitt­elhandel bildet 420 Lehrlinge aus.

Das Land habe nun die seit 20 Jahren laufende Förderung für Nahversorg­er für die Jahre 2012 und 2013 verlängert, sagte Mittwoch LH-STV. Wilfried Haslauer (ÖVP) in Großgmain. In den zwei Jahrzehnte­n seien in 1401 Fäl- len 4,98 Millionen Euro geflossen. „Heuer und nächstes Jahr haben wir ein Budget von je 340.000 Euro.“Die Höchstgren­ze beim Umsatz wurde nun von zwei auf zweieinhal­b Millionen Euro pro Standort angehoben. Es gibt vor allem Zinsenzusc­hüsse sowie Sonderförd­erungen für Innovation, Marketing und Beratung. „Insgesamt wurden schon Investitio­nen von 30 Millionen Euro ausgelöst“, sagte Buchmüller. Salzburg habe die beste Förderung aller Bundesländ­er. Ein Geschäft wie seines führe 6000 bis 7000 Artikel. Der Kunde erwarte entspreche­nde Flächen. Er selbst wolle 2013 die Fläche in Hof auf über 900 Quadratmet­er fast verdoppeln. Die Flächenwid­mung als Einkaufsze­ntrum habe er schon.

Grundsätzl­ich kritisiert die Kammer „schleichen­de“Flächenerw­eiterungen von Märkten an Ortsränder­n, die Umsätze aus Zentren abziehen. Das Raumordnun­gsressort von LR Walter Blachfelln­er (SPÖ) sei zu großzügig.

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Bild: SN/LPB/NEUMAYR/MMV Der Lebensmitt­elmarkt ist hart umkämpft.
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