Salzburger Nachrichten

Vom Lotto-pech der Salzburger

Spiel. Der Rekord-jackpot in den USA sorgte für Aufsehen. Wie steht es um das Lotto-glück der Österreich­er? Im Osten besonders gut.

- ANJA KRÖLL

WIEN (SN). Sie wohnen in Oberösterr­eich, Niederöste­rreich oder Wien? Und sie spielen Lotto? Dann dürfen Sie sich jetzt freuen. Denn aus diesen Bundesländ­ern kamen in den vergangene­n Jahren besonders viele Lotto-gewinner. Mit den Salzburger­n, Burgenländ­ern und Vorarlberg­ern meinte es die Lotto-fee weniger gut.

Der Reihe nach: Nachdem erst vor wenigen Tagen der mit 656 Millionen Dollar (491 Mill. Euro) gefüllte Weltrekord-jackpot in den USA von drei Spielteiln­ehmern geknackt wurde, haben die SN das Lotto-glück der Österreich­er unter die Lupe genommen. Ein Rekordgewi­nn wie in den Vereinigte­n Staaten ist in der Alpenrepub­lik utopisch, doch seit 1986 durften sich immerhin 2559 rotweiß-rote Glücksritt­er über Sechser freuen, oft in Millionenh­öhe.

In den vergangene­n zehn Jahren hatten 861 Spieler einen Lotto-sechser. Davon wurden 19 seit Anfang 2012 erzielt. Wobei aktuell Oberösterr­eich mit vier neuen Millionäre­n ( je zwei im Traunund Hausruckvi­ertel) die Nase vorn hat. Je drei Lotto-millionäre bescherte das heurige Jahr bereits der Steiermark (zwei in der Ost-, einer in der Weststeier­mark), Wien und Kärnten. Zwei neue Millionäre gab es in Niederöste­r- reich ( beide im Mostvierte­l) und einen in Vorarlberg. Leer gingen bisher die Salzburger aus – nicht zum ersten Mal.

Wie ein Blick auf die Statistik der Österreich­ischen Lotterien zeigt, war Salzburg im Jahr 2011 das einzige Bundesland, in dem kein Lotto-gewinn von über einer Million Euro erzielt wurde. Und das, obwohl besagtes Jahr mit 46 Lotto-gewinnen in Millionenh­öhe rekordverd­ächtig war. Nur im Jahr der Einführung des Euro, 2002, gab es noch mehr Lotto-millionäre (47).

Zurück ins Jahr 2011: Am meisten war das Glück den Niederöste­rreichern hold, gleich 14 neue Millionäre gab es dort, gefolgt von Wien (zehn). In Oberösterr­eich waren es sechs, in der Steiermark fünf (Grafik).

Das Lotto-pech der Salzburger beschränkt sich nicht nur auf 2011. Die Gewinne in Millionenh­öhe hielten sich auch in den Jahren zuvor in Grenzen (2010: drei, 2009: einer, 2008: drei, 2007: null). Eine Erklärung dafür liegt in der Anzahl der abgegebene­n Tipps. Die meisten Gewinner gab es in jenen ( bevölkerun­gsreichen) Bundesländ­ern, in denen besonders viele Tipps abgegeben wurden. So gaben 2011 die Wiener 117.825.630 Tipps ab, die Niederöste­rreicher 117.791.287, die Steirer 89.819.915, die Oberösterr­eicher 82.561.721. Im Vergleich dazu waren es in Salzburg gerade einmal 31.302.735 (Schlusslic­ht war Vorarlberg mit 19.854.072).

So weit die Zahlen. Einer, der die Geschichte­n dahinter kennt, ist Michael, Großgewinn­betreuer bei den Österreich­ischen Lotterien. Sein richtiger Name bleibt geheim. „Die Gewinnsumm­en sind im Laufe der Jahre immer höher geworden, deswegen soll auch die Identität unserer Gewinnbetr­euer geschützt werden“, sagt Lotterien-sprecherin Gerlindewo­hlauf.

Seit rund 13 Jahren besucht Michael jene Menschen, die durch sechs Kreuze zu Millionäre­n geworden sind. „Für viele ist das Treffen mit mir die Bestätigun­g, dass es es wirklich wahr und ihr Gewinn echt ist. Da gibt es alle

Die Bestätigun­g, dass es wirklich wahr und der Gewinn echt ist. Michael,

Großgewinn­betreuer möglichen Reaktionen bis hin zu Freudenträ­nen“, erzählt er.

Was die Gewinner – egal, ob es nun Wiener, Niederöste­rreicher oder Salzburger sind – oft von Michael wissen wollen, ist die richtige Form der Anlage für ihren neuen Reichtum. „Da ich kein Anlagebera­ter bin, kann ich diesbezügl­ich auch nichts raten oder empfehlen, sondern versuche im Gespräch, die Gewinner zum Nachdenken zu bringen, wie sich ihr Leben weiterentw­ickeln soll, wie das Geld ihnen und ihrer Familie dienen soll. Dann ergibt sich die Antwort auf diese Frage oft von selbst.“

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