Mit Begleithund auf Reisen
LINZ (SN). Menschen mit Behinderung, die mit ihren Begleithunden auf Urlaub fahren wollen, haben es nicht leicht. Das weiß auch Stefan Mayr, Obmann des Traveldogs-begleithundevereins in Linz und selbst blind: „Viele Hotels wollen keine Hunde in den Zimmern haben. Da bekommt man sehr oft Ausreden zu hören.“
Auch an Busreisen teilzunehmen, sei schwierig. Mit den Hunden müsste jede Stunde eine Pause eingelegt werden. „Und bei Besichtigungen muss man immer berücksichtigen, dass dort auch eine Wiese ist, auf der die Hunde frei laufen können.“Daher hat Mayr im Dezember 2011 den Verein Traveldogs gegründet – eine Art Reise- und Veranstaltungsbüro für sehbehinderte Menschen mit Reha-hunden. „Wir planen, organisieren und finanzieren Ausflüge, Gruppenreisen und andere Freizeitaktivitäten“, erklärt Mayr. In Österreich ist der Verein einmalig.
Die erste Reise führt im September nach Umbrien (Italien). Mayr hat dort ein barrierefreies Haus gefunden. Auf dem Programm stehen Wanderungen und Ausflüge, unter anderem zum Tastmuseum in Ancona und nach Assisi, wo die Reliefs im Dom San Francesco ertastet werden können. Ein „Erlebnis für alle noch verfügbaren Sinne“solle es werden, sagt Mayr. Neun Teilnehmer haben sich gemeldet, die Reise ist damit ausgebucht. Auch drei ehrenamtliche Begleitpersonen sind gefunden. Für sie gibt es im Gegenzug Kost und Logis.
Der Wermutstropfen: Allein Bus und Fahrer kosten rund 4000 Euro. „Wir brauchen noch dringend Spenden, um die übrigen Kosten für die Teilnehmer niedrig zu halten. Jeder soll sich diese Reise leisten können“, sagtmayr. Dankbar sei man für jeden Euro.