Salzburger Nachrichten

Schlaglöch­er und Visionen

- THOMAS AUINGER

Tamsweg ist die vierte und vorerst letzte Station einer kleinen Reihe von „Zwischenwa­hlen“. Sowohl in St. Martin am Tennengebi­rge und Großarl als auch in Mattsee setzte sich die ÖVP in der Bürgermeis­terwahl durch. In Tamsweg gilt der Övp-kandidat traditione­ll als Favorit. Aber es wird allein schon deshalb spannend, weil es hier drei Bewerber gibt.

Das Klima in der Gemeinde war in den letzten Jahren besonders zwischen ÖVP-BGM. Alois Lankmayer und SPÖ-VIZE Klaus Repetschni­gg nicht gut. In beiden Parteien gab es einen personelle­n Wechsel. In der SPÖ offenbar aber nur zur Hälfte: Der neue Kandidat Alois Moser bekräftigt, dass „der Klaus“Vizebürger­meister bleiben werde. Moser hat seit Kurzem einen prominente­n Unterstütz­er: Kraftsport­ler Franz Müllner, der selbst politische Ambitionen zeigt. Ob das mehr als ein Werbegag ist, wird sich erst zeigen.

Die meisten Wähler reagieren auf den Dauerstrei­t um das gescheiter­te „Kubus“-projekt genervt. Sie erwarten sich auch vom neuen Bürgermeis­ter eher, dass er alltäglich­e Probleme löst, Schlaglöch­er in der Straße ausbessern und Gehsteige abschrägen lässt, die Kinderund Seniorenbe­treuung verbessert. Für scheinbare „Luxusproje­kte“wie ein neues Kulturzent­rum sind das keine guten Aussichten. Wenigstens der Sport bekommt seine große Halle. Die Kultur im Lungau steht hingegen wieder einmal abseits.

Mit der Kultur und großen Visionen sind keine Wahlen zu gewinnen. Das musste vor Jahren der (abgewählte) Övp-ortschef der Nachbargem­einde Ramingstei­n schmerzlic­h erfahren. Kritiker meinten, er hätte sich zu wenig um alltäglich­e Probleme gekümmert. Das wollen sich die Tamsweger Kandidaten nicht nachsagen lassen.

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