Schlaglöcher und Visionen
Tamsweg ist die vierte und vorerst letzte Station einer kleinen Reihe von „Zwischenwahlen“. Sowohl in St. Martin am Tennengebirge und Großarl als auch in Mattsee setzte sich die ÖVP in der Bürgermeisterwahl durch. In Tamsweg gilt der Övp-kandidat traditionell als Favorit. Aber es wird allein schon deshalb spannend, weil es hier drei Bewerber gibt.
Das Klima in der Gemeinde war in den letzten Jahren besonders zwischen ÖVP-BGM. Alois Lankmayer und SPÖ-VIZE Klaus Repetschnigg nicht gut. In beiden Parteien gab es einen personellen Wechsel. In der SPÖ offenbar aber nur zur Hälfte: Der neue Kandidat Alois Moser bekräftigt, dass „der Klaus“Vizebürgermeister bleiben werde. Moser hat seit Kurzem einen prominenten Unterstützer: Kraftsportler Franz Müllner, der selbst politische Ambitionen zeigt. Ob das mehr als ein Werbegag ist, wird sich erst zeigen.
Die meisten Wähler reagieren auf den Dauerstreit um das gescheiterte „Kubus“-projekt genervt. Sie erwarten sich auch vom neuen Bürgermeister eher, dass er alltägliche Probleme löst, Schlaglöcher in der Straße ausbessern und Gehsteige abschrägen lässt, die Kinderund Seniorenbetreuung verbessert. Für scheinbare „Luxusprojekte“wie ein neues Kulturzentrum sind das keine guten Aussichten. Wenigstens der Sport bekommt seine große Halle. Die Kultur im Lungau steht hingegen wieder einmal abseits.
Mit der Kultur und großen Visionen sind keine Wahlen zu gewinnen. Das musste vor Jahren der (abgewählte) Övp-ortschef der Nachbargemeinde Ramingstein schmerzlich erfahren. Kritiker meinten, er hätte sich zu wenig um alltägliche Probleme gekümmert. Das wollen sich die Tamsweger Kandidaten nicht nachsagen lassen.
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