„Es muss wieder viel mehr gesungen werden“
Nach 18 Jahren zieht sich Hans Ebner (58) als Landeskapellmeister zurück. Ebner war in dieser Funktion für die musikalische Betreuung der 150 Blasmusikkapellen zuständig. In der Dirigentenausbildung bleibt er weiter aktiv. SN: Haben Sie nach 18 Jahren genug von den vielen Musik- Ebner: Ich bin knapp 60. Wenn jetzt ein neuer Landeskapellmeister kommt, bringt der neue Ideen ein und setzt neue Akzente. Und das ist wichtig. SN: Was ist heute anders als noch vor 20 Jahren? Ebner: Sehr viel. Das Leistungsniveau ist sicher gestiegen. Die Zusammenarbeit mit demmusikum hat sich gut entwickelt. Und es gibt schon sehr viele kleine Kapellen, die wunderbaremusik spielen. Viele brauchen aber noch Zeit. Mein Wunsch wäre, dass mein Nachfolger weiter das Ziel verfolgt, die kleinen Kapellen in den Orten zu fördern, wo die Qualität noch nicht so stimmt. SN: Was ist in den nächsten Jahren sonst noch zu tun? Ebner: Man muss auf alle Fälle schauen, dass die Kapellmeisterausbildung so weitergeführt wird. SN: Gibt es denn genug Kapellmeister in Salzburg?
SN: Die dauert allerdings drei Jahre. Das ist für viele Interessenten zeitlich nicht machbar. Ebner: Ein Mal in derwoche am Abend, drei Jahre lang: Das kann jeder machen. Wir dürfen da nicht lockerlassen. Man sieht, dass Kapellmeister, die die dreijährige Ausbildung nicht machen, oft Probleme bekommen, weil ihnen daswerkzeug fehlt. Ebner: Es gibt immer wieder da und dort Engpässe, aber wir sind auf einem sehr gutenweg. SN: Sind Sie mit dem Nachwuchs an Jungmusikern zufrieden? Ebner: Es gibt Gebiete, da haben wir schon fast zu große Kapellen. Es gibt aber auch Gemeinden, da sind wir nicht zufrieden. Im Oberpinzgau, im Lungau, im Gasteiner Tal ist noch einiges zu tun. SN: Werden Schulkinder heute musikalisch ausreichend gefördert? Ebner: Nein. Dermusikunterricht in den Pflichtschulen reicht nicht aus. Es braucht mehr Stunden. Und es muss wieder viel mehr gesungen werden – schon im Kindergarten. HÖD