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SALZBURG-STADT (Sn-ham, rr). Zu einer äußerst brenzligen Situation kam es am Freitagvormittag bei der Kriminalpolizei in der Stadt Salzburg. Ein 21jähriger Mann palästinensischer Herkunft war dort – mit einem Dolch bewaffnet – aufgetaucht und hatte die Herausgabe seines festgenommenen Bruders (17) gefordert.
Andreas Huber, Leiter der Kriminalpolizei, schilderte den Vorfall: „Er befand sich in der Sicherheitsschleuse und hat nach dem zuständigen Sachbearbeiter gefragt.“Als dieser an der Schleuse auftauchte, drohte der 21Jährige, er werde das Recht selbst in die Hand nehmen, egal wie viele Menschen dabei sterben würden. Dabei öffnete er seine Jacke, wodurch in der Innenseite der 20 Zentimeter lange Dolch sichtbar wurde.
Der erfahrene Kriminalbeamte sagte, er werde bei der Staatsanwaltschaft nachfragen und schauen, was er für ihn tun könne. Der 21-Jährige blieb indessen in der Sicherheitsschleuse. Dann verständigte der Beamte seinen Chef, der Verstärkung anforderte. Binnen kurzer Zeit stand ein Zu- griffstrupp bereit, uniformierte Beamte aus der benachbarten Dienststelle übernahmen die Außensicherung des Gebäudes. „Wir haben den Zugriff von außen und innen vorbereitet“, sagte Huber. Der Verdächtige ließ sich dann widerstandslos festnehmen. Er sitzt in Haft. Der Kollege habe sehr gut reagiert und die Situation deeskaliert, sagte Huber. Daher sei auch niemand verletzt worden. Der 17-jährige Bruder des Mannes war vor knapp zwei Wochen festgenommen worden, weil er, ein weiterer Bruder und sein Onkel beim Hauptbahnhof auf einen Asylbewerber eingestochen haben sollen. Die SN berichteten. Das Opfer wurde schwer verletzt, die drei Verdächtigen festgenommen. Der 17-Jährige kam in der Zwischenzeit wieder frei. Am Donnerstag nahm ihn die Polizei allerdings erneut wegen gefährlicher Drohung fest. Bereits nach der ersten Festnahme habe die Polizei Probleme mit dem 21Jährigen gehabt, sagte Huber. Der Mann hatte die Herausgabe von sichergestellten Gegenständen gefordert – unter anderem ein Mobiltelefon.
Wir haben den Zugriff von außen und innen vorbereitet. Andreas Huber,
Kripo-chef