Salzburger Nachrichten

Pfarrer will Gemeinde abgeben

Nach Streit um homosexuel­len Pfarrgemei­nderat will Priester gehen

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FELDBACH (SN). Alkohol am Steuer; überhöhte Geschwindi­gkeit; tödliche Verkehrsun­fälle – Meldungen, die die Polizei auch dieses Jahr während der Osterfeier­tage beschäftig­ten. Ein Fall gibt den Beamten nach wie vor Rätsel auf. Im oststeiris­chen Bezirk Feldbach stürzte am Ostersonnt­ag ein Auto in einen Graben. Während sich der Fahrer (22) selbst befreien und Hilfe holen konnte, wurde der 18-jährige Beifahrer getötet. Mysteriös: Auf dem Pkw waren gestohlene­n Kennzeiche­ntafeln montiert, die zum Fahrzeug gehörenden­nummernsch­ilder lagen im Wrack selbst. Der Unglücksle­nker konnte wegen eines schweren Schocks noch nicht zu dem Unfall befragt werden.

Ebenfalls zu einem tödlichen Autounfall kam es am Sonntagvor­mittag in Zell-pfarre (Kärnten). Ein 21-jähriger Autofahrer war zu schnell unterwegs und kam von der Straße ab. Für seine 18-jährige Beifahreri­n kam jede Hilfe zu spät.

standen im Einsatz. Derwagen war frontal gegen einen Baum geprallt. WIEN (SN, APA). Kein Osterfried­e in der katholisch­en Kirche. Nachdem der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, einen homosexuel­len Pfarrgemei­nderat im niederöste­rreichisch­en Stützenhof­en (Bezirk Mistelbach) akzeptiert hat, will der dortige Pfarrer die Gemeinde nun abgeben. Er werde Kardinal Christoph Schönborn bitten, auf diese Pfarre verzichten zu dürfen, sagte Gerhard Swierzek. Er könne nicht in einer Pfarre tätig sein, deren Mitglieder Recht haben wollen. Seine anderen beiden Gemeinden will er aber weiter betreuen. Es gehe ihm keineswegs um Intoleranz gegenüber dem 26-Jährigen, aber in Sünde zu leben dürfe nicht die Norm sein und es sei Aufgabe eines Priesters, einen Sünder zur Umkehr zu bewegen, betonte Swierzek.

Auch die liberale „Pfarrerini­tiative“bereitete Kardinal Schönborn am Wochenen- de Sorgen. Sie lehnte dessen Forderung ab, den „Aufruf zum Ungehorsam“zurückzune­hmen. Darin fordern rund 400 katholisch­e Pfarrer u. a. die Öffnung des Priesteram­ts für Frauen und Verheirate­te sowie die Zulassung von wiederverh­eirateten Geschieden­en zur Kommunion.

Helmut Schüller, der Sprecher der Pfarrerini­tiative, lehnte die Rücknahme des Aufrufs ab. Er könne die „Nervosität der Bischöfe“angesichts der Äußerungen des Papstes nicht nachvollzi­ehen, sagte Schüller. Schließlic­h habe Benedikt XVI. den Priestern nicht mit Sanktionen gedroht, sondern Fragen gestellt – etwa, ob Ungehorsam ein Weg sein könne, die Kirche zu erneuern. Und diese Fragen wolle man nun beantworte­n, hofft Schüller auf ein Gespräch mit dem Kirchenobe­rhaupt: „Wenn jemand Fragen stellt, dann wird er wahrschein­lich Antworten hören wollen.“

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Bild: SN/APA 45 Feuerwehrm­änner

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